Wien startet kulturellen Luxus-Herbst

Wien eröffnet diese Woche eine spektakuläre Herbstsaison mit Blockbuster-Ausstellungen und hochkarätigen Opernaufführungen. Die internationale Kulturmetropole lockt mit einer beeindruckenden Mischung aus Mozart-Gala, vergessenen Barock-Meisterinnen und dem 200. Geburtstag des Walzerkönigs Johann Strauss.
Staatsoper feiert Mozart und Strauss-Jubiläum
Die Wiener Staatsoper setzt im Oktober klare Akzente. Am 18. Oktober steht Mozarts "Così fan tutte" mit internationalen Stars wie Ruzan Mantashyan, Markus Werba und Luca Pisaroni auf dem Programm. Zusätzlich verzaubert "Die Entführung aus dem Serail" das Publikum.
Das Strauss-Jubiläum prägt das ganze Jahr. Die Wiener Symphoniker im Musikverein ehren den Walzerkönig mit festlichen Konzerten und zelebrieren sein musikalisches Erbe, das untrennbar zur Stadt-DNA gehört.
Kunsthistorisches Museum: Sensation um vergessene Barock-Künstlerin
Das KHM sorgt mit seiner Hauptausstellung für Furore. Bis 22. Februar 2026 präsentiert das Museum Michaelina Wautier (1604–1689) – eine der bedeutendsten, aber lange übersehenen Künstlerinnen des 17. Jahrhunderts.
Die Schau stellt Wautiers Historienmalerei, Porträts und Genrebilder auf Augenhöhe mit Rubens und van Dyck. Diese Pionierin sprengte mit ihrer Originalität die Konventionen ihrer Zeit. Ein kunsthistorisches Ereignis, das international Aufmerksamkeit erregt.
Am 4. Oktober erweitert die Lange Nacht der Museen das Angebot – über 100 Wiener Kulturinstitutionen öffnen bis spät in die Nacht.
Belvedere und Albertina mit Impressionismus-Highlights
Das Untere Belvedere zeigt ab 25. September "Cézanne, Monet, Renoir" – eine exquisite Privatsammlung französischer Impressionisten aus der Schweizer Villa Langmatt. Diese Meisterwerke der Freilichtmalerei sind erstmals in diesem Umfang in Wien zu sehen.
Im Oberen Belvedere läuft noch bis 5. Oktober eine Fokus-Ausstellung zu Gustav Klimts unvollendetem Werk "Die Braut".
Die Albertina startet am 30. Oktober mit einer Retrospektive der einflussreichen Wiener Fotografin Lisette Model. Parallel beleuchtet "GOTHIC MODERN" den Einfluss mittelalterlicher Gotik auf Symbolisten und Expressionisten wie Munch und Beckmann.
Wien festigt globale Kulturmacht-Position
Das Herbstprogramm zeigt klare Strategie. Die Wautier-Ausstellung setzt im internationalen Museumsdiskurs neue Akzente und rückt weibliche Kunstgeschichte ins Rampenlicht. Gleichzeitig bedienen Impressionismus-Blockbuster und Mozart-Aufführungen die Erwartungen des luxusorientierten Kulturpublikums.
Das Strauss-Jubiläum nutzt geschickt eines der bekanntesten Wiener Aushängeschilder für den Städtetourismus. Diese Balance aus intellektuellem Anspruch und populärer Anziehungskraft generiert erhebliche Impulse für Hotellerie, Gastronomie und Luxushandel.
Kultursaison bis 2026 bereits durchgeplant
Der fulminante Herbstauftakt ist nur der Beginn. Die großen Ausstellungen laufen bis Frühjahr 2026 und sichern kontinuierlichen Kulturreisenden-Strom. Besonders die Wautier-Schau dürfte monatelang internationale Medienaufmerksamkeit generieren.
Das Strauss-Jubiläum prägt das komplette Jahr mit Sonderveranstaltungen. Ab November folgen weitere Highlights: Leiko Ikemura in der Albertina, danach "Faszination Papier" im Dezember.
Wien beweist erneut seine Fähigkeit, ganzjährig hochkarätiges Kulturprogramm zu kuratieren – ein Magnet für Kunstliebhaber weltweit.