Während der Immobilienmarkt schwächelt, bleiben Luxuswohnungen in Wien gefragt. Gleichzeitig punktet Niederösterreich mit preisgekrönten Holzbauprojekten - eine Kombination, die den Markt neu definiert.

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Das Premiumsegment in Wien erweist sich als bemerkenswert stabil. Exklusive Lofts, Villen und revitalisierte Altbauwohnungen in Top-Lagen halten ihre Preise oder steigen sogar leicht. Besonders der erste, achte und neunte Bezirk sowie Hietzing und Döbling ziehen kaufkräftige Eigennutzer an.

Der Trend zeigt sich deutlich: Weg von Villen im Grünen, hin zu urbanen Räumen. Käufer suchen das Außergewöhnliche und investieren für Wiens Lebensqualität, Sicherheit und kulturelles Angebot. Dabei stehen aufwendig sanierte City-Residenzen im Fokus, die Stuckdecken mit Wärmepumpen und Smart-Home-Systemen verbinden.

Niederösterreich: Innovation aus Holz

Parallel dazu setzt Niederösterreich auf Nachhaltigkeit. Letzte Woche wurden die Sieger des NÖ Holzbaupreises 2025 gekürt - bereits zum 20. Mal. Aus 85 Einreichungen wählte die Jury Projekte aus, die das Potenzial des modernen Holzbaus demonstrieren.

Die Gewinner beeindrucken durch Vielfalt:
* Wohnbauanlage Obergrafendorf: Hybridbauweise aus Holz und Beton
* Schulcampus Hollabrunn: Großvolumiger öffentlicher Bau mit Brettsperrholzelementen

Diese Beispiele zeigen: Holz funktioniert weit über den Einfamilienhausbau hinaus. Mehrgeschossige Wohnbauten und öffentliche Großprojekte nutzen den Baustoff effizient und ästhetisch anspruchsvoll.

Brettsperrholz revolutioniert das Bauen

Der moderne Holzbau profitiert von technologischen Fortschritten. Brettsperrholz (CLT) ermöglicht komplexe, hochbelastbare Strukturen. Der hohe Vorfertigungsgrad verkürzt die Bauzeit erheblich - ein entscheidender Vorteil im urbanen Raum.

Die Zahlen unterstreichen die Bedeutung: Niederösterreichs Forst- und Holzwirtschaft erzielte 2024 einen Produktionswert von 1,64 Milliarden Euro und beschäftigt 18.880 Menschen. WKNÖ-Präsident Wolfgang Ecker betont die Rolle für umwelt- und klimagerechtes Bauen bei gleichzeitiger regionaler Wertschöpfung.

Luxus trifft Nachhaltigkeit

Die beiden Trends ergänzen sich perfekt. Wiens Luxuskäufer suchen zunehmend "weniger, aber besser" - weniger verbaute Fläche bei hochwertiger, nachhaltiger Bauweise. Der Holzbau bietet genau diese Kombination aus urbanem Komfort und ökologischer Verantwortung.

Besonders bei Nachverdichtung und Aufstockungen spielt Holz seine Stärken aus. Das geringe Gewicht ermöglicht Bauprojekte, die mit konventionellen Materialien unmöglich wären. Die im Umland perfektionierten Techniken werden so für Wiener Neubauprojekte relevant.

Fusion von Exklusivität und Ökologie

Für die kommenden Jahre erwarten Experten ein Verschwimmen der Grenzen zwischen Luxus- und Holzbau. Wohnkonzepte, die Exklusivität mit positivem ökologischen Fußabdruck verbinden, werden stark nachgefragt.

Projekte mit sichtbarem Holz als Design- und Strukturelement bei höchsten Energiestandards gewinnen an Attraktivität. Die Weiterentwicklung von Ingenieurholzprodukten und modularen Bauweisen beschleunigt diesen Prozess.

Wien und Niederösterreich stärken damit ihre Position als lebenswerte und zukunftsorientierte Region - für Investoren im Hochpreissegment ebenso wie für Vorreiter im klimafreundlichen Bauen.