Wien feiert Kulturpremieren der Extraklasse

Wien setzt heute ein starkes Zeichen als internationale Kulturmetropole. Gleich zwei mit Spannung erwartete Premieren stehen im Mittelpunkt: Die Weltpremiere von "MARIA THERESIA – Das Musical" im Ronacher und die große Marina Abramović-Retrospektive in der Albertina Modern.
Das hochkarätige Programm wird durch exklusive Aufführungen an Staatsoper, Konzerthaus und Burgtheater abgerundet. Die österreichische Hauptstadt zeigt einmal mehr, wie historische Pracht und avantgardistische Kunst zu einer einzigartigen Symbiose verschmelzen.
Musical-Weltpremiere im Ronacher
Die internationale Musical-Welt blickt heute auf das Wiener Ronacher. Die Vereinigten Bühnen Wien (VBW) feiern die Uraufführung von "MARIA THERESIA – Das Musical" – eine opulente Inszenierung über eine der faszinierendsten Herrscherinnen des 18. Jahrhunderts.
Das neue Stück beleuchtet das Leben der legendären Habsburger-Monarchin, die sich in einer von Männern dominierten Welt an die Spitze kämpfte. Gleichzeitig führte sie ihr Reich durch kriegerische Zeiten und war Mutter von sechzehn Kindern.
Das Kreativteam um Musical-Intendant Christian Struppeck will monumentale Dramatik mit modernem Sound und pulsierenden Beats verbinden. Die Produktion läuft bis mindestens Ende Dezember.
Marina Abramović kehrt nach Wien zurück
Ein weiteres Highlight ist die umfassende Retrospektive der Performance-Ikone Marina Abramović in der Albertina Modern. Die Ausstellung läuft bis zum 1. März 2026 und entstand in enger Zusammenarbeit mit der Künstlerin selbst.
Die aus Belgrad stammende Pionierin der modernen Performancekunst hat über fünf Jahrzehnte Kunstgeschichte geschrieben. Besonders spektakulär: Die täglichen Reenactments historischer Performances machen körperliche und psychische Grenzerfahrungen erlebbar.
Für Abramović ist es eine Rückkehr – bereits 1978 trat sie beim Internationalen Performance Festival in Wien auf.
Exklusive Programme an den großen Bühnen
Die Wiener Staatsoper präsentiert György Kurtágs selten gespielte Oper "Fin de partie". Das anspruchsvolle Werk unterstreicht den Ruf des Hauses, das neben dem großen Repertoire auch zeitgenössische Meisterwerke pflegt.
Am Burgtheater steht Jean-Paul Sartres existenzialistischer Klassiker "Geschlossene Gesellschaft" auf dem Spielplan. Das Stück über drei in einem fensterlosen Raum gefangene Seelen verspricht einen intensiven Theaterabend.
Musikalische Vielfalt im Konzerthaus
Das Wiener Konzerthaus bietet ein facettenreiches Programm. Im Großen Saal treffen die Wiener Symphoniker unter Petr Popelka auf die französische Starpianistin Lise de la Salle.
Parallel präsentiert die Liedermacherin Sigrid Horn mit ihrer Band "Das Nest" im Mozart-Saal ihr Programm "Stimmige Klänge". Diese Bandbreite von klassischer Orchestermusik bis zu österreichischer Popmusik macht das Konzerthaus zu einem vielseitigen Treffpunkt für Musikliebhaber.
Strategische Kulturoffensive
Der heutige Abend zeigt Wiens klare Strategie: hochkarätige Uraufführungen treffen auf international relevante Ausstellungen. Die Musical-Premiere über Maria Theresia ist ein Bekenntnis zur Aufarbeitung des österreichischen Erbes für ein breites Publikum.
Gleichzeitig positioniert sich die Stadt mit der Abramović-Retrospektive als Zentrum für zeitgenössische Kunst. Diese Doppelstrategie aus Tradition und Moderne sichert Wiens Position im globalen Wettbewerb der Kulturdestinationen.
Beide Großereignisse dürften den Kulturtourismus weiter ankurbeln und die Nachfrage nach exklusiven Kulturerlebnissen steigern. Wien beweist damit erneut seine Fähigkeit, mit mutigen Produktionen nachhaltige Impulse zu setzen.