Wie geht es mit den European Championships weiter?
Die European Championships im August dieses Jahres haben die Massen begeistert.
Das Großereignis hat gezeigt, dass die Idee, mehrere europäische Titelkämpfe zusammenzuführen funktioniert. Jetzt ist allerdings die Frage, wo, mit wem und wie es weitergeht.
Ausrichter 2026 ungewiss
In München dreht sich sportlich mittlerweile alles wieder um den großen FC Bayern. Nichts ist mehr zu spüren von der Euphorie rund um die Sportarten, die sonst im Schatten des großen Fußballs stehen, denn nach elf Tagen "Sommermärchen" sind die European Championships weitergezogen.
Nur wohin und vor allem mit wem, das weiß noch keiner. Als Kandidaten für die Ausrichtung 2026 gelten Birmingham und Budapest.
Welche Verbände dort ihre EM-Titel im Rahmen der European Championships vergeben wollen, sei "eine Diskussion für die Zeit nach den European Championships", hatte Paul Bristow, Mitbegründer und Geschäftsführer des European Championships Managements, zum Start des Sport-Spektakels gesagt.
Vielseitigkeit begeistert
Im Vorfeld der zweiten Auflage nach 2018, die damals in Glasgow und Berlin stattfand, waren viele kritisch, doch das Multisportevent hat gezeigt, wie gut es funktioniert.
Sportarten wie Klettern, Beach-Volleyball, Bahnrad oder Triathlon, die sonst eher im Hintergrund stehen, begeisterten in München eine breite Öffentlichkeit.
Leichtathleten kritisch
In der Leichtathletik sind einige weniger begeistert. Sie sehen die hervorgehobene Stellung der Leichtathletik in den Sommersportarten gefährdet.
In zwei Jahren in Rom genießt die Leichtathletik-EM sieben Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele in Paris die alleinige Aufmerksamkeit. Bei der EM vor vier Jahren im Rahmen der European Championships hatte sie mit dem Austragungsort Berlin ein Alleinstellungsmerkmal.
Im Schwimmer-Lager hingegen würden viele eine Rückkehr zu den European Championships begrüßen. 2018 war deren EM noch in Glasgow eingebunden.
Wirtschaftliche Rentabilität entscheidend
Die Veranstaltung in München hat allerdings gezeigt, dass die European Championships auch nicht grenzenlos Sportarten an einem Ort integrieren können. In München sei man mit neun Sportarten an Grenzen gestoßen, erklärte damals Olympiapark-Geschäftsführerin Marion Schöne.
Hinzu kommt, dass es das Event natürlich nicht zum Nulltarif gibt. Für die elf Tage steuerte die öffentliche Hand 100 Millionen Euro bei. Aus Sicht der Wirtschaft aber gut angelegtes Geld.
"Die vergangenen elf Wettkampftage waren eine gute sowie langfristige Werbung für unseren Wirtschaftsstandort und den Tourismus in der Region", sagte Peter Kammerer, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) für München und Oberbayern, laut einer Mitteilung.
Der Einzelhandel, die Gastronomie, die Hotels, das Bus- und Taxigewerbe und die Souvenirstände hätten durch die Delegationen, Fans und Besucher von hohen Umsätzen profitiert.