Im Vergleich dazu gibt es noch ETCs (Exchange Traded Commodities) für Rohstoffe und ETNs (Exchange Traded Notes) zum Beispiel für Währungen. Da beide kein Sondervermögen sind, sollte der Fokus auf ETFs liegen. Renten-ETFs haben nichts mit Altersorge zu tun, sondern bezeichnen die Anlage in Anleihen. Unter Assetklasse versteht man eine Gruppe von Anlagemöglichkeiten, wie zum Beispiel Aktien. Unter Diversifikation versteht man die Vermögensstreuung, Korrelation meint die wechselseitige Beziehung von Anlagen zueinander.

Ziel beim Portfoliogedanken ist es, die Rendite zu erhöhen und Schwankungsrisiken zu reduzieren. Dies soll durch die Kombination verschiedener ETFs bzw. die Verteilung auf verschiedene Assetklassen erreicht werden. Schaut man sich die Entwicklung verschiedener Anlageklassen (zum Beispiel Gold, Immobilienunternehmen, Staatsanleihen, Aktien und Rohstoffe) von 2008 bis 2020 an, so sieht man, dass sich diese nicht immer gleich nach oben oder unten entwickeln (korrelieren) und sich so gut ergänzen. Das gleiche gilt auch innerhalb der jeweiligen Assetklassen, also zwischen Ländern und Branchen, so dass Asset Allokation grundsätzlich Sinn macht. Die Jahre 2016 und 2019 zeigen Entwicklungen mit komplett positiver Korrelation, aber z.B. im Jahr 2018 kann man den Wert der Diversifikation erkennen. Mit einem reinen Aktiendepot wäre man trotz Streuung innerhalb der Assetklasse im Minus gelegen, mit der Ergänzung von Renten und Gold wurde ein besseres Gesamtergebnis erzielt.

Die Basis eines ETF-Portfolios sollten Anleihen und Aktien bilden. Ein reines Anleihen-Portfolio (Deutsche Staatsanleihen) hat zum Beispiel in den letzten 20 Jahren auch in Krisenzeiten recht gleichmäßige, aber eher geringe Erträge erzielt. Wer dagegen im Jahr 2000 in ein reines Aktien-Portfolio investiert hätte, wäre durch eine höhere durchschnittliche Rendite für das dabei eingegangene Schwankungsrisiko entschädigt worden. Fünf Prozent jährlich im Vergleich zu einer jährlichen Rendite von 3,8 Prozent bei einem nur aus Staatsanleihen bestehenden Portfolio. Und dass, obwohl das Aktienportfolio in den ersten beiden Jahren (2001/2002) jeweils deutliche Verluste verzeichnete und durch die Finanzkrise 2008 einen weiteren heftigen Einbruch erfuhr. Die Aktienquote ist somit der entscheidende Schritt, welche Rendite-Risiko-Parameter für das aufzubauende ETF-Portfolio gelten. Hierzu kann man entweder auf Abfragen im Internet zugreifen, oder im Gespräch mit einem erfahrenen Vermögensverwalter seine persönliche Wohlfühlstruktur erarbeiten.

Auch bei der Auswahl der ETFs lohnt es sich genauer hinzuschauen. Wir favorisieren replizierende ETFs, die auch in die jeweiligen Aktien des Index investieren, statt die Entwicklung nur synthetisch nachbilden. Wenn die Erträge nicht zum Leben benötigt werden, sind thesaurierende ETFs zu bevorzugen. Währungsabsicherung kostet Geld und die -streuung bringt langfristig mehr Vor- als Nachteile. Vertrauen Sie bewährten Anbietern und wählen Sie ETFs mit ausreichend Fondsvolumen. Wenn diese Punkte passen, dann gilt es noch die laufenden Kosten zu vergleichen.

Renten-ETFs sind aufgrund der aktuellen Zinssituation derzeit die Königsdisziplin bei der Portfoliozusammenstellung, können aber auch über die Cash-Quote (Liquidität) abgebildet werden. Wenn die Assetklassen Aktien und Anleihen abgedeckt sind, kann man mit Immobilien- und Rohstoff-ETFs weiter diversifizieren und die Korrelation langfristig nutzen.

Diesen und weitere Vermögensverwalter mit Meinungen und Anlagestrategien finden Sie auf www.v-check.de.

 

 

Aus dem Börse Express-PDF vom 17. Mai - hier zum kostenlosen Download

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