WhatsApp und Telegram: Neue Sicherheit trifft auf dezentrale KI
Zwei Messaging-Giganten setzen neue Maßstäbe: WhatsApp vereinfacht den Schutz von Chat-Backups mit biometrischer Authentifizierung, während Telegram-Gründer Pavel Durov ein dezentrales KI-Netzwerk ankündigt. Beide Entwicklungen zeigen, wie sich der Kampf um Nutzer zwischen den Plattformen intensiviert – mit Datenschutz und künstlicher Intelligenz als entscheidenden Faktoren.
WhatsApp macht Backup-Schutz kinderleicht
WhatsApp revolutioniert die Sicherung von Chat-Verläufen. Das neue System erlaubt es, Backups auf Google Drive oder iCloud mit derselben biometrischen Authentifizierung zu schützen, die Nutzer bereits für ihr Smartphone verwenden – sei es Fingerabdruck, Gesichtserkennung oder der Sperrbildschirm-Code.
Bisher war der Schutz verschlüsselter Backups umständlich. Nutzer mussten sich separate Passwörter merken oder komplizierte 64-stellige Verschlüsselungsschlüssel verwalten. „Jetzt reichen ein Tippen oder ein Blick, um dieselbe Sicherheit zu gewährleisten, die bereits deine persönlichen Chats schützt", erklärt WhatsApp.
Die Funktion wird seit Donnerstag schrittweise an alle Android- und iOS-Nutzer ausgerollt. Millionen von Nachrichten, Fotos und Sprachnachrichten bleiben so auch bei Geräteverlust oder -diebstahl geschützt.
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Telegram startet „Cocoon" – KI ohne Tech-Konzerne
Pavel Durov überraschte auf der Blockchain Life 2025 Konferenz in Dubai mit einer weitreichenden Vision: Das Confidential Compute Open Network (Cocoon) soll dezentrale Rechenpower für KI-Anwendungen bereitstellen.
Die Idee ist simpel, aber revolutionär: Besitzer leistungsstarker Grafikkarten können ihre Rechenkapazität Entwicklern zur Verfügung stellen – eine Alternative zu Amazon oder Google für KI-Programme.
Telegram will bereits im November als erster Großkunde starten. Nachrichtenzusammenfassungen und automatisches Schreiben von Textentwürfen sollen dann direkt über das dezentrale Netzwerk laufen. Der Clou: Nutzerdaten bleiben dabei außerhalb zentralisierter Dienste.
Das Projekt entstand nach Gesprächen zwischen Durov und Kasachstans Präsident Kassym-Jomart Tokajew über ein geplantes KI-Labor im Land – ein Signal für Entwicklung abseits traditioneller Tech-Zentren.
Zwei Strategien, ein Ziel: Die Nutzer
Die Ankündigungen zeigen unterschiedliche Philosophien im Messaging-Markt. WhatsApp mit über drei Milliarden Nutzern setzt auf nutzerfreundliche Sicherheit für die Masse. Die Passkey-Funktion macht Hochsicherheit auch für technische Laien zugänglich.
Telegram geht den umgekehrten Weg: Mit über einer Milliarde Nutzer baut das Unternehmen ein Ökosystem aus Kommunikation, Finanzen und dezentraler Rechenpower auf. Die TON-Blockchain und der Toncoin schaffen dabei die technische Basis.
Wird Telegram zum Vorreiter einer dezentralen App-Wirtschaft? Der November-Start der Cocoon-Integration wird zeigen, ob die Vision funktioniert. Für WhatsApp dürfte der Fokus weiterhin auf der schrittweisen Verbesserung der Grundfunktionen liegen.
Eines ist sicher: Die Nutzer profitieren von dieser Konkurrenz – mit sichereren und funktionsreicheren Tools für die digitale Kommunikation.








