Meta rollt die bisher größte Neugestaltung seiner Messaging-App aus. Millionen Deutsche müssen sich an die neuen Farben und Navigation gewöhnen.

WhatsApp verpasst sich einen komplett neuen Look. Nach monatelangen Beta-Tests startet jetzt die weltweite Einführung des überarbeiteten Designs für iOS und Android. Die Änderungen sind umfassend: neue Farbgebung, verschobene Navigation und clevere Chat-Filter sollen das Messaging-Erlebnis revolutionieren.

Die größte Veränderung betrifft Android-Nutzer, die sich an eine völlig neue Navigation gewöhnen müssen. Doch auch iPhone-User bekommen frische Features. Was steckt hinter dem radikalen Umbau von Metas Milliarden-App?

Grün in allen Variationen: 35 Farbtöne im Test

Das Erste, was auffällt: WhatsApp leuchtet grüner denn je. Meta testete über 35 verschiedene Farbvarianten, bevor die finale Palette feststand. Benachrichtigungen, Buttons und wichtige UI-Elemente erstrahlen nun in einem konsistenteren Grünton, der die Markenidentität stärken soll.

Die Icons wirken runder und moderner, Animationen bringen mehr Leben in die App. Besonders der Dark Mode wurde überarbeitet – tiefere Schwarztöne und höhere Kontraste sollen die Augen bei schlechten Lichtverhältnissen schonen. Im hellen Modus sorgen mehr Weißräume für bessere Lesbarkeit.

"Wir wollten Farben gezielter einsetzen, um Nutzer auf das Wichtigste zu fokussieren", erklärt das Entwicklerteam. Das Ergebnis: ein aufgeräumteres, moderneres Erscheinungsbild.

Navigation-Revolution: Android wird wie iPhone

Die wohl drastischste Änderung betrifft Android-Nutzer: Die Hauptnavigation wandert vom oberen Bildschirmrand nach unten. "Chats", "Updates", "Communities" und "Anrufe" sind jetzt dort zu finden, wo iPhone-User sie bereits kennen – näher am Daumen für einhändige Bedienung.

Aus dem grünen Balken wurde eine weiße Leiste mit Icons statt Text. Auch die Umbenennung von "Status" zu "Updates" bringt beide Plattformen auf eine Linie. Diese Vereinheitlichung soll vor allem Nutzer freuen, die zwischen Android und iOS wechseln.

iPhone-User bekommen dafür ein neues Anhang-Menü: Statt des bisherigen Vollbild-Modus öffnet sich eine kompakte Leiste für Medien, Dokumente und Umfragen.

Chat-Chaos adé: Neue Filter bringen Ordnung

Wer täglich Dutzende Nachrichten erhält, kennt das Problem: Wichtige Chats gehen im Durcheinander unter. WhatsApp löst das mit drei neuen Chat-Filtern am oberen Bildschirmrand: "Alle", "Ungelesen" und "Gruppen".

Der "Ungelesen"-Filter isoliert Gespräche, die noch Aufmerksamkeit brauchen. "Gruppen" sammelt alle Gruppenchats – inklusive Community-Untergruppen – an einem Ort. Diese Funktion war laut Meta besonders häufig angefragt.

Gerüchten zufolge arbeitet WhatsApp bereits an benutzerdefinierten Filtern. Nutzer könnten dann eigene Kategorien für Familie, Arbeit oder Hobbys erstellen.

Mehr als nur Kosmetik: Metas große Strategie

Das Design-Update ist Teil von Metas umfassender Plattform-Modernisierung. Durch die Angleichung von iOS und Android vereinfacht der Konzern nicht nur die Nutzererfahrung, sondern auch die eigene Entwicklung.

Der Fokus auf Barrierefreiheit – dunklerer Dark Mode, mehr Weißräume – spiegelt aktuelle Industrie-Trends wider. WhatsApp positioniert sich als App für alle Altersgruppen und Sehgewohnheiten.

Funktionale Verbesserungen wie Chat-Filter zeigen: WhatsApp will mehr sein als nur eine Messaging-App. Mit täglich steigenden Nutzerzahlen wird effiziente Gesprächsverwaltung zur Kernfunktion.

KI und Personalisierung: Was kommt als Nächstes?

Das aktuelle Update ist erst der Anfang. Meta investiert massiv in KI-Features für WhatsApp: intelligente Nachrichtenhilfen, automatische Sticker-Erstellung und personalisierte Funktionen stehen in den Startlöchern.

Die geplanten benutzerdefinierten Chat-Filter deuten auf mehr Kontrolle für Nutzer hin. WhatsApp entwickelt sich von der simplen Messaging-App zur umfassenden Kommunikationszentrale – mit Milliarden Nutzern weltweit als Testfeld.

Das neue Design rollt automatisch für alle User aus. Ein Zurück zum alten Look gibt es nicht.