WhatsApp führt Nutzernamen ein: Der Weg zum anonymen Chatten

WhatsApp arbeitet an einem revolutionären Feature, das die Kommunikation grundlegend verändern könnte: Nutzer sollen künftig über eindeutige Benutzernamen miteinander in Kontakt treten können – ohne ihre Telefonnummer preisgeben zu müssen. Die Funktion befindet sich derzeit in der Beta-Phase und ist Teil eines umfassenden Privacy-Updates, das Meta 2025 für seinen Messaging-Dienst ausrollt.
Diese Entwicklung markiert einen Wendepunkt für die weltweit meistgenutzte Chat-App. Bislang war die Telefonnummer der einzige Weg, um WhatsApp-Kontakte zu knüpfen – ein Umstand, der besonders in beruflichen Kontexten oder größeren Gruppen problematisch werden konnte.
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Der lange Weg zur digitalen Anonymität
Das Nutzernamen-System steht im Zentrum von WhatsApps größter Privacy-Offensive seit Jahren. Android-Nutzer können in der aktuellen Beta-Version bereits personalisierte Handles wählen, die sie zum Chatten teilen können. Die Telefonnummer bleibt dabei geschützt.
Um einen fairen Start zu gewährleisten, entwickelt WhatsApp parallel ein Reservierungssystem. Nutzer sollen ihre Wunsch-Nutzernamen bereits vor dem globalen Launch sichern können. Das verhindert, dass beliebte Namen von wenigen Early Adopters gehortet werden.
Die neue Option wird direkt im Nutzerprofil integriert – ein nahtloser Übergang zum nutzernamenbasierten System. Für WhatsApp bedeutet das einen der größten Privacy-Sprünge in der Firmengeschichte.
Kampfansage an Spam-Nachrichten
Parallel zur Nutzernamen-Funktion testet WhatsApp schärfere Anti-Spam-Maßnahmen. Das neue System begrenzt die Anzahl der Nachrichten, die Nutzer und Unternehmen an unbekannte Kontakte senden können – es sei denn, diese antworten.
Die Regel greift besonders bei Masse-Nachrichten: Wer an Fremde schreibt, stößt schnell an monatliche Limits. Kurz vor Erreichen der Grenze erscheint eine Warnung, um Sperrungen zu vermeiden. WhatsApp betont jedoch, dass normale Nutzer kaum betroffen sein werden.
Diese Maßnahme reagiert auf ein wachsendes Problem: Mit der Expansion in Business- und Community-Bereiche häufen sich unerwünschte Nachrichten. Die neuen Limits sollen WhatsApp als persönliches Kommunikationstool schützen, ohne es mit Werbung zu überfrachten.
Granulare Kontrolle für heikle Gespräche
Bereits Anfang 2025 führte WhatsApp die "Erweiterten Chat-Datenschutz"-Funktionen ein. Diese bieten zusätzlichen Schutz für sensible Unterhaltungen – sowohl in Einzelchats als auch in Gruppen.
Aktivierte Nutzer können verhindern, dass Chatverläufe exportiert, geteilte Medien automatisch heruntergeladen oder Nachrichten für Meta AI verwendet werden. Besonders in Gruppen mit unbekannten Teilnehmern – etwa bei Community-Projekten oder Selbsthilfegruppen – schafft das Vertrauen.
Die Funktion geht weit über die Standard-Verschlüsselung hinaus und bietet granulare Kontrolle über Inhalte. WhatsApp kündigte bereits weitere Schutzmaßnahmen für künftige Versionen an.
Strategischer Schachzug im Privacy-Poker
WhatsApps Schwenk zu Nutzernamen und strengeren Spam-Kontrollen ist eine strategische Antwort auf veränderte Nutzererwartungen. Die Funktion bringt den Meta-Dienst auf Augenhöhe mit Konkurrenten wie Telegram und Signal, wo nutzernamenbasierte Kommunikation bereits Standard ist.
Gleichzeitig zeigt die Spam-Offensive, wie ernst Meta die Herausforderungen des Masseneinsatzes nimmt. WhatsApp muss seine Kernfunktion als privates Kommunikationstool schützen, ohne von Business-Nachrichten überschwemmt zu werden.
Die kombinierten Updates signalisieren eine neue Entwicklungsphase: Statt purem Wachstum steht nun eine sicherere, kontrollierte Nutzerumgebung im Fokus. Der globale Rollout der Nutzernamen-Funktion wird in den kommenden Monaten erwartet – ein weiterer Schritt weg von der telefonnummernbasierten Kommunikation hin zu echter digitaler Anonymität.