WhatsApp geht mit neuen Sicherheitstools gegen die wachsende Flut digitaler Betrügereien vor. Der Meta-Konzern gab bekannt, allein im ersten Halbjahr 2025 über 6,8 Millionen Accounts gesperrt zu haben, die mit Betrugsaktivitäten in Verbindung standen.

Die neuen Features sollen Nutzer bereits vor dem ersten Kontakt mit Betrügern schützen. Milliarden Menschen nutzen WhatsApp täglich – und genau das macht die Plattform zum bevorzugten Ziel organisierter Krimineller. Deren Hauptwaffen: unerwünschte Gruppeneinladungen und Nachrichten von unbekannten Kontakten.

Neue Schutzbarriere für Gruppenchats

Herzstück des Updates ist die "Sicherheitsübersicht" für Gruppenchats. Bisher landeten Nutzer sofort im Chat, wenn sie jemand Fremdes zu einer Gruppe hinzufügte – direkter Zugang zu Spam, gefährlichen Links und Betrugsangeboten inklusive.

Das System funktioniert jetzt grundlegend anders: Fügt ein unbekannter Kontakt einen Nutzer zu einer Gruppe hinzu, erscheint zuerst ein Zwischenschirm. Dieser zeigt wichtige Details wie den Gruppen-Ersteller, das Gründungsdatum und die Teilnehmerzahl.

Besonders clever: Benachrichtigungen für solche Gruppen bleiben stumm, bis der Nutzer bewusst beitritt. Die Sicherheitsübersicht ermöglicht einen sofortigen Ausstieg – ohne Chatinhalt zu sehen oder andere Mitglieder zu alarmieren. "Von dort können Sie die Gruppe verlassen, ohne jemals den Chat betrachten zu müssen", erklärt WhatsApp.

Warnungen vor unbekannten Kontakten

WhatsApp testet zusätzlich Warnsysteme für Gespräche mit unbekannten Personen. Betrüger nutzen oft andere Plattformen für den ersten Kontakt und wechseln dann zu WhatsApp, um ihre Maschen zu vollenden.

Die neuen Warnhinweise sollen Nutzer zum Innehalten bewegen – besonders bei dringenden oder verdächtigen Anfragen. Dahinter steht eine ausgeklügelte Erkennungstechnologie: Maschinelles Lernen spürt betrügerische Accounts auf, bevor sie aktiv werden können.

Anzeige: Übrigens: Wer sein Android‑Smartphone zusätzlich gegen Betrugsmaschen in WhatsApp, Online‑Shopping oder Banking absichern möchte, sollte diese 5 Schritte kennen. Der kostenlose Ratgeber zeigt Schritt für Schritt, wie Sie Ihr Gerät ohne teure Zusatz‑Apps schützen – Tipp 3 schließt eine oft übersehene Lücke. Der Download ist kostenlos per E‑Mail erhältlich. Jetzt das kostenlose Android‑Sicherheitspaket sichern

Kampf gegen Mega-Betrugsnetzwerke

WhatsApp kämpft gegen ein gewaltiges Problem. Moderne Betrügereien sind keine Ein-Mann-Shows mehr, sondern werden von kriminellen Organisationen mit Zwangsarbeitern betrieben. Diese nutzen ausgeklügelte Kampagnen über SMS, soziale Medien und verschiedene Messenger-Apps.

Ein aktuelles Beispiel: Meta arbeitete mit OpenAI zusammen, um ein Betrugsnetzwerk aus Kambodscha zu stoppen. Dieses nutzte ChatGPT, um überzeugende Erstnachrichten mit WhatsApp-Links zu verfassen.

Die finanziellen Schäden sind dramatisch: Online-Betrug kostete US-Amerikaner 2024 rund 16,6 Milliarden Dollar. WhatsApps aggressive Sperrpolitik zielt darauf ab, das Geschäftsmodell dieser Betrugs-Fabriken zu zerstören.

Schatten über der Sicherheit

Die neuen Features kommen in turbulenten Zeiten. Anfang September 2025 musste WhatsApp eine kritische Sicherheitslücke schließen, die bereits für gezielte Spyware-Angriffe ausgenutzt worden war.

Zusätzlichen Druck erzeugt eine Klage des ehemaligen Sicherheitschefs Attaullah Baig gegen Meta. Seine Vorwürfe wiegen schwer: Das Unternehmen habe interne Sicherheitsmängel ignoriert, Wachstum über Sicherheit gestellt und täglich über 100.000 gehackte Accounts zugelassen.

Anzeige: Passend zum Thema sichere Messenger: Wenn Sie ohne Preisgabe Ihrer Nummer chatten und geheime, verschlüsselte Gespräche nutzen möchten, gelingt der Wechsel zu Telegram in wenigen Minuten. Ein kostenloser Leitfaden führt Schritt für Schritt durch Einrichtung und die wichtigsten Privatsphäre‑Einstellungen – auf Smartphone, Tablet und PC. So kommunizieren Sie komfortabel und mit maximalem Datenschutz. Jetzt den kostenlosen Telegram‑Report herunterladen

Ausblick: Das Wettrüsten geht weiter

Der Kampf gegen Betrüger gleicht einem ewigen Katz-und-Maus-Spiel. WhatsApp wird seine Abwehrsysteme kontinuierlich weiterentwickeln müssen – die Kriminellen schlafen schließlich nicht.

Sicherheitsexperten empfehlen weiterhin die bewährte Formel: Pausieren, hinterfragen, verifizieren. Denn auch die beste Technologie braucht aufmerksame Nutzer als Partner im Kampf gegen digitale Betrügereien.