Weniger Arbeitsvisa für Beschäftigte aus dem Westbalkan
Die Zahl der erteilten Visa für Arbeitskräfte aus der Westbalkanregion ist in der Corona-Krise gesunken. Im ersten Halbjahr 2020 hat das Auswärtige Amt nach eigener Aussage erst 4801 Visa für Arbeitskräfte aus dem Westbalkan ausgestellt. 2019 wurden demnach insgesamt 27 259 Visa für Arbeitskräfte aus Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Nordmazedonien, Montenegro und Serbien erteilt. Zuerst hatte die "Rheinische Post" (Montag) berichtet.
Grund für die sinkende Zahl der Visa im Rahmen der sogenannten Westbalkan-Regelung sind demnach coronabedingte Einschränkungen des öffentlichen Lebens. In vielen Ländern konnten die Visastellen an deutschen Auslandsvertretungen in den vergangenen Monaten nur eingeschränkt oder im Notbetrieb arbeiten, hieß es vom Auswärtigen Amt.
Im Juli war bekannt geworden, dass die Ausnahmegenehmigung für Arbeitsmigranten aus den Westbalkan-Staaten verlängert werden soll. Nach einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Referentenentwurf des Bundesarbeitsministeriums soll die sogenannte Westbalkanregelung bis 2023 gelten - für bis zu 25 000 Menschen pro Jahr.
Menschen aus den Westbalkan-Ländern können seit Januar 2016 ein Arbeitsvisum für Deutschland erhalten, auch ohne Deutschkenntnisse und berufliche Qualifikation. Voraussetzung ist, dass der Antragsteller einen Arbeitsvertrag vorweisen kann und dass die Bundesagentur für Arbeit (BA) zustimmt. Auch darf er vorher keine Sozialleistungen bezogen haben. Die Regelung war als Reaktion auf die hohe Zahl von Asylbewerbern geschaffen worden. Sie soll eigentlich Ende Dezember auslaufen./csd/DP/fba
AXC0207 2020-08-03/15:02
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