Ein weiteres Kapitel der Immofinanz wird bald aufgearbeitet, wie nun bekannt wurde: Rund 14 Jahre nach dem Beginn der Ermittlungen soll der vermeintliche Anlegerskandal um die Immofinanz und die Immoeast verhandelt werden. Die Anklage wirft dem früheren Immofinanz-Chef Karl Petrikovics und dem Immofinanz-Manager Christian Thornton Untreue und Bilanzfälschung vor, berichtet das "OE1-Morgenjournal".

Über Kapitalerhöhungen bei der Immoeast hatten die Immofinanz-Manager mehr Geld zur Verfügung, als sie in Projekte investieren konnten, lautet die Anklage. Daher sollen sie über Tochterfirmen der Constantia-Privatbank Immofinanz- und Immoeast-Aktien erworben haben. In Summe geht es hier um 836 Mio. Euro an Anleger-Geldern. Der Ankauf der Aktien wurde laut der Anklage nicht genehmigt und von den zwei Managern verschleiert, so der Vorwurf. Petrikovics bestreitet die Vorwürfe. Der Anwalt von Petrikovics, Christoph Schrank, verweist darauf, dass der frühere Immofinanz-Chef diese Aktien selbst erworben und daher an die Werthaltigkeit dieser Papiere geglaubt habe.

Das Oberlandesgericht hat die Anklage bereits bestätigt. Wann die Verhandlung stattfindet ist noch offen. Allerdings ist mit einem baldigen Verhandlungsbeginn zu rechnen. Der Gerichtspräsident Friedrich Forsthuber lehnte einen Antrag von Petrikovics-Anwalt Christopher Schrank ab. Dieser lehnte die Richterin Claudia Moravec-Loidolt wegen mutmaßlicher Befangenheit ab. Schließlich hätten sich ihre Schwägerin und ihr Schwager ursprünglich dem Verfahren als Privatbeteiligte angeschlossen. Selbst wenn sie jetzt nicht mehr als Opfer geführt werden, sei die Richterin befangen, argumentiert der Anwalt. Nach der Entscheidung des Gerichtspräsidenten kann Moravec-Loidolt - so wie bei einem früheren Prozess gegen Petrikovics - die Verhandlung führen.

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 ISIN  AT0000A21KS2
 WEB   http://www.immofinanz.com

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