Weißhaidinger rutscht in Regenschlacht aus und wird Neunter

Tokios Regen wurde Lukas Weißhaidingers größter Gegner. Bei der Leichtathletik-WM blieb der österreichische Diskuswerfer trotz großer Hoffnungen ohne Medaille. In der chaotischen Finalentscheidung reichten seine 62,26 Meter nur für Rang neun.
Dramatische Bedingungen im Wurfkreis
Der Wettkampf entwickelte sich von Beginn an zum Kampf gegen die Elemente. Starker Regen verwandelte den Wurfkreis in eine rutschige Gefahrenzone. Die Athleten durften spezielle Regenschuhe tragen – manche griffen sogar zu ungewöhnlichen Lösungen wie Socken über den Schuhen oder Tape.
Weißhaidinger startete mit 62,26 Meter noch vielversprechend als Dritter. Doch dann kam der Rückschlag: Im zweiten Versuch rutschte der Oberösterreicher aus und verlor entscheidenden Boden. Die Konkurrenz drehte unterdessen auf und drängte ihn zurück.
Kampf gegen die Uhr und das Wetter
Just als das japanische Kaiserpaar eintraf, wurde der Bewerb unterbrochen. Die Werfer verbrachten lange Zeit in den Vorbereitungsräumen, bekamen Essen und physiotherapeutische Betreuung. Sogar eine Absage der Medaillenentscheidung stand im Raum.
Doch schließlich ging es weiter – unter noch schwierigeren Bedingungen. Weißhaidingers vierter Versuch ging bei starkem Regen daneben. Damit war für den 33-jährigen Vizeeuropameister des Vorjahres die WM vorzeitig beendet.
Ståhl triumphiert trotz Widrigkeiten
Am Ende setzte sich erneut Titelverteidiger Daniel Ståhl durch. Der Schwede zeigte im letzten Versuch eine Weltklasseleistung von 70,47 Meter – unbeeindruckt von den schwierigen Verhältnissen. Silber ging an Mykolas Alekna aus Litauen (67,84 m), Bronze überraschend an Alex Rose aus Samoa (66,96 m).
Für das österreichische Team bleibt immerhin ein kleiner Trost: Drei Athleten schafften Top-10-Platzierungen. Neben Weißhaidinger erreichten Dreispringer Endiorass Kingley (9.) und Speerwerferin Victoria Hudson (10.) ihre Finale.
Das dürfte dennoch nur ein schwacher Trost sein für Weißhaidinger, der eigentlich mit Medaillenambitionen nach Tokio gereist war. Manchmal entscheidet eben nicht nur die Form, sondern auch das Wetter.