WDH: Kompletter Programmcode der Corona-Warn-App veröffentlicht
07.06.2020 | 10:42
(In der Meldung vom 31. Mai und der Wiederholung vom 2. Juni wird im zweiten Absatz klargestellt, dass sich mehr als 65 000 GitHub-Besucher die bereits veröffentlichten Quellcodes angesehen und etliche Software-Experten unter ihnen auch eigene Vorschläge für Verbesserungen gemacht haben und nicht "...über 65 000 freiwillige Software-Experten...". Damit wird klargestellt, dass diese Zahl nicht ausschließlich Software-Experten umfasst.)
BERLIN (dpa-AFX) - Die Entwickler der Corona-Warn-App des Bundes
haben den kompletten Programmcode der mit Spannung erwarteten
Anwendung offengelegt. "Über Pfingsten haben wir alle restlichen,
noch nicht veröffentlichten Quellcodes für die App auf der
Entwickler-Plattform GitHub publiziert", erklärten Sprecher der
Deutschen Telekom und der SAP
Damit lösen die beiden Konzerne ihr Versprechen ein, die Tracing-App möglichst transparent zu entwickeln. In dem Open-Source-Projekt hätten sich bislang mehr als 65 000 GitHub-Besucher die bereits veröffentlichten Quellcodes angesehen und etliche Software-Experten unter ihnen auch eigene Vorschläge für Verbesserungen gemacht. "Dieses Engagement ist herausragend und das klare Zeugnis einer lebendigen Software-Engineering-Kultur in Deutschland", heißt es in der Erklärung.
Mit der App sollen die Nutzer eine persönliche "Risikostufe für eine Infektion" ermitteln können. Dazu sendet die App anonymisierte Kurzzeit-Identifikationsnummern via Bluetooth aus, die von anderen App-Anwendern in der Nähe empfangen werden können. Wird ein Nutzer positiv auf Covid-19 getestet und dieser Status in der App erfasst, werden die anderen betroffenen Anwender darüber informiert werden, dass sie sich in der Vergangenheit in der Nähe einer infizierten Person aufgehalten haben.
Die Tracing-App wertet keine Geo-Daten aus und übermittelt keine Ortsinformationen. Die anonymisierten Daten der Kontakte werden nicht zentral gespeichert, sondern dezentral auf dem jeweiligen Smartphone. Nur die anonymisierte Liste wird zentral gespeichert und von den Smartphones regelmäßig abgerufen, um mögliche problematische Begegnungen zu identifizieren. Die erste Version der App soll zunächst auf Deutsch und Englisch verfügbar sein. Weitere Sprachen wie Türkisch sollen folgen.
Die App dient nicht nur dem Aufspüren von infektionsträchtigen
Begegnungssituationen, sondern bietet auch die Möglichkeit,
Testergebnisse digital zu übertragen. In der App können Anwender
einen QR-Code scannen, den sie vom Arzt oder dem Labor erhalten, um
dann das Resultat eines Corona-Tests in der Anwendung übermittelt zu
bekommen und anzuzeigen. "Dieser Prozess wird vom Testergebnisserver
gesteuert", erklärte SAP-Technologiechef Jürgen Müller in einem
Beitrag auf Linkedin
Dei den Tests zur Bedienung der App und und der Benutzervalidierung hätten SAP und Telekom eng mit #GesundZusammen zusammengearbeitet, erklärte Müller. Hierbei handele es sich um eine Allianz europäischer Technologieunternehmen, die aktiv dazu beitragen möchte, Covid-19 mit digitalen Lösungen einzudämmen./chd/DP/fba
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