Was ist Scrum und wie nutze ich es im Unternehmen?
Als Scrum wird ein Modell des agilen Projektmanagements bezeichnet. Besonders kleine Teams profitieren davon, indem sie selbstorganisiertes Arbeiten lernen. Geeignet ist Scrum aber auch für alle komplexen Projekte, bei denen konkrete Anforderungen zu Beginn noch nicht feststehen. Begriffe, die häufig in diesem Zusammenhang fallen, sind beispielsweise Sprints, Product Owner und Inkrement. In diesem Ratgeber klären wir darüber auf, was Scrum genau bedeutet und wie man es im eigenen Unternehmen am besten einsetzen kann.
Was ist Scrum? – Begriffserklärung
Der Begriff Scrum stammt aus dem Rugby und bedeutet dort soviel wie “dichtes Gedränge”. Wie beim Sport sollten Teams auch in Unternehmen gut zusammenarbeiten und dazu in der Lage sein, auf Veränderungen schnell und mit der notwendigen Flexibilität zu reagieren. Im Bereich der Softwareentwicklung wird Scrum als ein Framework für die Zusammenarbeit interdisziplinärer Teams angesehen. Gemeint ist damit der sogenannte Scrum Guide, welcher in den 1990er Jahren von Ken Schwaber und Jeff Sutherland eingeführt wurde, die auch Scrum entwickelten.
Um die Scrum-Methode so gut es geht im eigenen Unternehmen einzuführen, empfiehlt sich das Absolvieren einer online Scrum Master Ausbildung. Bei dieser erhält man viele wichtige Informationen und Tipps und ist am Ende dazu in der Lage, ein Scrum-Team anzuleiten.
Regeln von Scrum
Bei Scrum geht es in erster Linie um den Wissensgewinn, der aus Erfahrungen resultiert. Vorgegangen wird dabei in kleinen Schritten und mit Wiederholungen. Daraus ergeben sich unterschiedliche Rollen, die den Teammitgliedern zugeteilt werden, sowie Dokumente und regelmäßige Meetings. Folgende drei Elemente müssen für ein funktionierendes Scrum Framework vorhanden sein:
- Scrum Rollen: Das sind handelnde Personen, die zusammen ein Scrum Team ergeben. Dazu gehören Scrum Master, Product Owner und Entwickler.
- Scrum Events: Bestimmte Meetings und Ereignisse werden als Scrum Events bezeichnet. Dazu zählen Sprint, Sprint-Planning, Daily Scrum, Sprint-Review und Sprint-Retrospective.
- Scrum Artefakte: Dokumente, Arbeit und Wert werden als Scrum Artefakte definiert. Die Rede ist hierbei von Product Backlog, Sprint Backlog und Inkrement.
Welche Rollen gibt es im Scrum-Team?
Mitarbeiter eines Scrum-Teams übernehmen vordefinierte Rollen und gehen darin jeweils unterschiedlichen Aufgaben nach. Die drei Rollen im Scrum-Team sind:
- Scrum Master: Dieser ist dafür zuständig, dass die Scrum-Prinzipien entsprechend umgesetzt werden. Dafür kann er andere Mitglieder eines Teams coachen, die Rahmenbedingungen optimieren und für eine produktive Arbeitsweise sorgen. Besonders wichtig ist diese Rolle in Bezug auf die Neu-Implementierung. Wenn ein Team erstmal gut eingespielt ist, wird es seine Unterstützung nur noch punktuell benötigen.
- Product Owner: Ein Product Owner ist für das Produkt verantwortlich, welches entwickelt werden soll, beziehungsweise für das jeweilige Projektziel. Dazu muss er Eigenschaften eines Produkts festlegen und gleichzeitig die Anforderungen der Stakeholder priorisieren. Der Product Owner hat außerdem die Aufgabe, das Product Backlog mit allen aktuellen Funktionen und Features des Produkts zu führen und vollständig zu halten.
- Entwickler: Die Entwickler befinden sich an letzter Stelle der Kette, denn sie setzen die Anforderungen um, die ein Product Owner festgelegt hat. Sie entwickeln das jeweilige Produkt und können selbst entscheiden, wie sie dabei vorgehen. Hierarchien gibt es keine, dafür aber unterschiedliche Fachbereiche und Kompetenzen.
Außerhalb eines Scrum-Teams arbeiten die sogenannten Stakeholder auf andere Weise am Produkt oder der Umsetzung eines Ziels. Damit sind Auftraggeber oder Kunden, aber auch Anwender des fertigen Produkts gemeint. Das Management eines Unternehmens wird ebenfalls unter dem Begriff zusammengefasst.
Während des Planungs- und Entwicklungsprozesses in einem Scrum-Team werden die Stakeholder regelmäßig einbezogen, um beispielsweise wichtige Anregungen und Feedback zu geben. Deswegen sind sie auch bei vielen Team-Meetings mit dabei.
Die Vorteile von Scrum
Als größter Vorteil der Scrum-Methode wird die schnelle und kostengünstige Entwicklung marktfähiger Produkte gesehen. Dabei profitieren alle Beteiligten und letztlich auch das Produkt von einem dynamischen Umfeld. In diesem kann schnell und kostengünstig auf Veränderungen reagiert werden. So erhält man im Idealfall am Ende das beste Ergebnis, unter Berücksichtigung der Kosten, des zeitlichen Aufwands und der Funktionalität.
Zusammengefasst ergeben sich daraus die folgenden Vorteile:
- Reduzierung der Risiken für eine Fehlentwicklung: Die Entwicklung des Produkts erfolgt schrittweise. Dabei durchläuft es mehrere Feedbackschleifen. Anders als beim Pokern wird dabei also nichts dem Zufall überlassen.
- hohe Transparenz für Stakeholder und Team-Mitglieder: Diese wird durch die regelmäßig stattfindenden Meetings erreicht.
- hohe Usability des Endproduktes: Das Feedback der Benutzer wird frühestmöglich in den Entwicklungsprozess miteinbezogen.
- rasche Markteinführung: Dafür sorgen die schlanken Prozesse.
- Aufrechterhalten der Motivation im Scrum-Team: Die kurzen Abschnitte mit greifbaren Resultaten sorgen dafür, dass Mitarbeiter motiviert bleiben.
- systematische Reflexion: Dadurch gibt es einen kontinuierlichen Lern- und Verbesserungsprozess.
Das Fazit: Scrum ist die Methode für agiles Arbeiten
Die moderne Arbeitswelt verändert sich ständig. So müssen sich auch Mitarbeiter eines Teams immer wieder neuen Prozessen und Entwicklungsmethoden stellen. Eine Methode, mit der das sehr gut funktioniert, ist die Einführung von Scrum im eigenen Unternehmen. Dabei geht es in erster Linie darum, dass ein Produkt mit so wenig Arbeitsaufwand, Zeit und Kosten wie möglich entwickelt wird.
Scrum akzeptiert dabei, dass Entwicklungsprozesse in der Regel nicht vorhersehbar sind. Regelmäßig durchläuft das Produkt Feedbackschleifen und wird dementsprechend noch während des Entwicklungsprozesses angepasst. So erhält man am Ende das bestmögliche Ergebnis unter gegebenen Bedingungen.