Die Vulcan Energy-Aktie erlebt einen brutalen Einbruch von 13,35 Prozent auf 2,95 Euro – ausgerechnet an dem Tag, an dem das Unternehmen seinen bisher größten Finanzierungserfolg verkündet. Was läuft hier schief?

Am 3. Dezember 2025 sicherte sich das deutsch-australische Unternehmen die vollständige Finanzierung für sein Lionheart-Projekt: Ein Gesamtpaket von 2,2 Milliarden Euro, getragen von Deutschland, der EU und einem Konsortium aus öffentlichen und privaten Banken. Die Europäische Investitionsbank steuert allein 250 Millionen Euro bei. Der Baubeginn ist für die kommenden Tage geplant.

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Die Antwort liegt im Detail der Finanzierungsstruktur. Vulcan Energy wird sich über institutionelle Aktienplatzierungen und Bezugsrechtsangebote bis zu 603 Millionen Euro Eigenkapital beschaffen. Das bedeutet: massive Verwässerung für bestehende Aktionäre. Neue Aktien fluten den Markt, die Anteile der Altaktionäre verlieren proportional an Wert.

Besonders brisant: HOCHTIEF steigt für 130 Millionen Euro ein und wird seine Beteiligung voraussichtlich auf 15,7 Prozent ausbauen. Der Bauriese profitiert doppelt – als Großaktionär und als Auftragnehmer.

HOCHTIEF kassiert Millionenauftrag

Zeitgleich zur Finanzierungsmeldung verkündete Vulcan Energy die Vergabe des EPCM-Auftrags (Engineering, Procurement, Construction Management) an ein Joint Venture von Sedgman und HOCHTIEF. Der Auftragswert: 734 Millionen Euro für die Lithium-Extraktionsanlage in Landau und die zentrale Lithium-Anlage im Industriepark Höchst.

Der aktuelle Schätzwert der EPCM-Dienstleistungen liegt bei rund 72 Millionen Euro, wird aber nach vollständiger Planung wahrscheinlich deutlich steigen. HOCHTIEF verdient also nicht nur am Bau, sondern sichert sich gleichzeitig eine strategische Beteiligung zum Zeitpunkt maximaler Verwässerung.

Das Projekt: Europas Lithium-Hoffnung

Nach Fertigstellung soll die Anlage jährlich 24.000 Tonnen Lithiumhydroxidmonohydrat produzieren – genug für etwa 500.000 Elektrofahrzeug-Batterien. Das Besondere: Die Produktion nutzt geothermische Wärme zur Lithiumgewinnung aus salzhaltiger Sole und soll klimaneutral erfolgen. Zusätzlich entstehen 275 Gigawattstunden erneuerbare Energie und 560 Gigawattstunden Wärme pro Jahr.

Vulcan betreibt die größte Lithium-Ressource Europas im Oberrheingraben. Das Lionheart-Projekt gilt als Schlüsselprojekt für die europäische Batterieproduktion und soll Europa unabhängiger von asiatischen Lithium-Importen machen.

Unterschiedliche Börsenreaktionen

Während die Vulcan Energy-Aktie abstürzt, zeigt sich HOCHTIEF deutlich stabiler. Der Titel verliert lediglich 0,13 Prozent und notiert bei 309,40 Euro. Die Bären haben bei Vulcan Energy klar das Kommando übernommen – die Verwässerungsangst wiegt schwerer als die Aussicht auf Produktionsbeginn.

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