Vulcan Energy Aktie: Ein Wachstumsjahr!
Vulcan Energy schließt seine Kapitalerhöhung ab – und sichert sich damit die volle Finanzierung für die erste Ausbaustufe des Lionheart-Projekts in Deutschland. Neben Banken und staatlichen Stellen steigen auch Industriegrößen wie HOCHTIEF und ABB tiefer ein. Das Unternehmen stellt damit die Weichen für ein groß angelegtes Lithium- und Energieprojekt in Europa.
Kapitalerhöhung als Meilenstein
Heute endet das Retail-Entitlement-Offer von Vulcan Energy offiziell um 17 Uhr Sydney-Zeit. Seit dem 10. Dezember konnten private Anleger in Australien und Neuseeland zu denselben Konditionen teilnehmen wie institutionelle Investoren.
Diese Maßnahme ist Teil eines umfassenden Finanzierungspakets über 2,2 Mrd. Euro (3,9 Mrd. AUD), das Anfang Dezember vorgestellt wurde. Damit soll Phase 1 des Lionheart-Projekts im Oberrheingraben vollständig durchfinanziert werden. Die Aktie hat sich in den vergangenen sieben Tagen spürbar erholt, liegt mit rund 27 % Minus auf Sicht von zwölf Monaten aber weiterhin deutlich unter dem 52‑Wochen-Hoch.
Die Finanzierung im Überblick
Das Paket setzt sich aus mehreren Bausteinen zusammen, die jeweils unterschiedliche Risiken und Interessen abdecken:
- 1.185 Mio. Euro an Senior Debt von einem Konsortium aus 13 Finanzierern, darunter die Europäische Investitionsbank (EIB)
- 204 Mio. Euro an Zuschüssen der deutschen Regierung
- 603 Mio. Euro Eigenkapital über eine Platzierung bei Institutionellen und das Entitlement-Offer
- 150 Mio. Euro aus dem KfW-Rohstofffonds
- 133 Mio. Euro strategische Investitionen von HOCHTIEF, Siemens und der Private-Equity-Gruppe Demeter
Die Mischung aus Fremd- und Eigenkapital, staatlichen Zuschüssen und strategischen Partnern reduziert die Abhängigkeit von einzelnen Geldgebern und signalisiert politische wie industrielle Rückendeckung.
Strategische Partner steigen ein
Besonders auffällig ist der Einstieg großer europäischer Industrieadressen. HOCHTIEF hat seinen Anteil an Vulcan Energy im Zuge der Kapitalmaßnahme deutlich von 6,7 % auf 15,7 % ausgebaut. Marktbeobachter werten das als Vertrauensbeweis in die technische und wirtschaftliche Machbarkeit von Lionheart.
Zudem wurde ABB als Hauptauftragnehmer für die elektrische Infrastruktur von Phase 1 verpflichtet. Der Tech-Konzern erhält Aufträge im Volumen von 46 Mio. Euro und soll die komplette elektrische Ausstattung für Lithiumförderung und -verarbeitung liefern. Damit bindet Vulcan früh spezialisierte Engineering-Kompetenz an das Projekt.
Lionheart: Projektparameter im Detail
Phase 1 des Lionheart-Projekts ist ambitioniert ausgelegt und zielt auf eine Kombination aus Rohstoffgewinnung und Energieproduktion:
- Geplante Jahresproduktion: 24.000 Tonnen Lithiumhydroxid-Monohydrat
→ ausreichend für rund 500.000 Batterien für Elektrofahrzeuge pro Jahr - 275 GWh erneuerbare Stromproduktion jährlich
- 560 GWh Wärme für lokale Fernwärmenetze
- Erwartete Projektlaufzeit: 30 Jahre
Der Start der kommerziellen Produktion ist für 2028 avisiert. Die Bauphase soll rund zweieinhalb Jahre dauern, womit die entscheidenden Investitionen vor allem in der zweiten Hälfte der 2020er-Jahre anfallen.
Analysten und EU-Perspektive
Der Broker Bell Potter bleibt bei einer spekulativen Kaufempfehlung und nennt ein Kursziel von 5,05 AUD. Ausgehend vom aktuellen Niveau entspricht das einem Aufwärtspotenzial von etwa 27 %. Begründet wird die Einstufung vor allem mit der breiten Unterstützung durch europäische Institutionen und Regierungen.
Die Europäische Investitionsbank steuert allein 250 Mio. Euro Finanzierung bei. Das unterstreicht die strategische Bedeutung des Projekts im Rahmen der EU-Ziele zu kritischen Rohstoffen. Lionheart gilt als erstes europäisches Vorhaben, das Direct Lithium Extraction (DLE) mit erneuerbarer Energieerzeugung kombiniert – ein Ansatz, der sowohl Versorgungssicherheit als auch Dekarbonisierung adressiert.
Marktreaktion und Ausblick
Seit der Ankündigung der Kapitalerhöhung im Dezember zeigte die Aktie deutliche Schwankungen. Die Verwässerung durch die rabattierten neuen Aktien belastete den Kurs zunächst, die nun sichtbare Unterstützung durch Banken, Staat und Industriepartner hat die Stimmung aber wieder aufgehellt. Rund 72 % der vertraglich gebundenen Lithiumvolumina sind für die ersten zehn Produktionsjahre über Mindest- oder Festpreise abgesichert, was das Einnahmeprofil gegenüber starken Lithiumpreisschwankungen nach unten stabilisieren soll.
In den kommenden Jahren rücken damit vor allem die Umsetzung des Bauplans, die Einhaltung des Budgets und die technische Realisierung von DLE und Energieintegration in den Vordergrund. Je reibungsloser Vulcan hier liefert, desto eher kann die nun gesicherte Finanzierung in steigendes Vertrauen und nachhaltig höheren Unternehmenswert übersetzt werden.
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