Volkswagen Aktie: Ungefährliche Alarmglocken?
Trotz Umsatzsteigerung von 3 Prozent verzeichnet der Automobilkonzern einen deutlichen Gewinnrückgang aufgrund von Sonderbelastungen in Höhe von 1,1 Milliarden Euro.
Volkswagen hat die Bücher für das erste Quartal 2025 geöffnet und damit bei vielen Anlegern wohl für Stirnrunzeln gesorgt. Auf den ersten Blick sieht es mit einem Umsatzplus von 3 Prozent auf 78 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr gar nicht so schlecht aus. Doch der Schein trügt, denn beim Blick auf die Profitabilität offenbart sich ein ganz anderes Bild. Hier gab es einen herben Rückschlag.
Das operative Ergebnis krachte nämlich regelrecht von 4,6 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum auf nur noch 2,8 Milliarden Euro zusammen. Folglich schmolz auch die operative Umsatzrendite empfindlich dahin – von soliden 6,0 Prozent auf nunmehr magere 3,6 Prozent. Kein Wunder, dass die Börse enttäuscht reagierte, lagen die Markterwartungen doch eher bei rund 4 Milliarden Euro operativem Ergebnis oder einer Rendite um die 5 Prozent. Aber was steckt dahinter? Verantwortlich für diesen Dämpfer ist ein ganzer Batzen an Sondereffekten, die sich auf insgesamt etwa 1,1 Milliarden Euro summieren. Darunter fallen rund 0,6 Milliarden Euro für Rückstellungen im Zusammenhang mit der CO2-Regulierung in Europa, weitere 0,2 Milliarden für Restrukturierungskosten bei der Software-Tochter CARIAD und nochmals 0,3 Milliarden, die mit der Diesel-Thematik und der Bewertung von Fahrzeugen wegen neuer US-Importzölle zu tun haben. Selbst die Nettoliquidität im Kerngeschäft Automobilbau ging leicht zurück und lag Ende März bei 33 Milliarden Euro.
Wie passt das aber zu den gestiegenen Umsätzen? Liegt es vielleicht an den einzelnen Märkten?
China-Delle trübt Europas E-Auto-Boom
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Ein Blick auf die regionalen Absatzzahlen offenbart ein stark gespaltenes Bild. Während das Geschäft mit reinen Elektroautos in Europa im ersten Quartal regelrecht boomte und sich die Verkäufe mehr als verdoppelten, sieht die Welt in China, dem so wichtigen Einzelmarkt, völlig anders aus. Dort brachen die Verkäufe von Stromern um mehr als ein Drittel ein. Das drückte auch auf den Gesamtabsatz im Reich der Mitte, der um 7,1 Prozent zurückging, obwohl man bei Verbrennern mit 22% Marktanteil noch gut dasteht. Die wachsende Konkurrenz durch heimische E-Auto-Marken hinterlässt hier also tiefe Bremsspuren. Positiv hervorzuheben ist dagegen die Entwicklung in Westeuropa insgesamt, wo die Auftragsbücher über alle Antriebsarten hinweg um satte 29 Prozent voller waren als im Vorjahr. Und auch in den USA lief es mit einem Verkaufsplus von 6,2 Prozent ordentlich – möglicherweise haben hier aber einige Kunden aufgrund der drohenden Strafzölle ihre Käufe vorgezogen. Hoffnung setzt der Konzern nun auf neue Modelle wie die überarbeiteten ID.3 und ID.4X sowie eine komplett neue Audi-Marke, die noch dieses Jahr starten soll.
Trotz der durchwachsenen Quartalszahlen und der Belastungen hält das Management aber an seiner Prognose für das Gesamtjahr 2025 fest. Man erwartet weiterhin einen Umsatzanstieg von bis zu 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr und eine operative Rendite zwischen 5,5 und 6,5 Prozent. Der Netto-Cashflow im Autogeschäft soll zwischen 2 und 5 Milliarden Euro liegen, die Nettoliquidität zwischen 34 und 37 Milliarden Euro. Ob diese Ziele angesichts des schwierigen Starts und der China-Problematik erreichbar sind, wird eine der spannendsten Fragen der kommenden Monate sein.
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