Volatus Aerospace vollzieht eine radikale strategische Kehrtwende und visiert nun frontal den Verteidigungssektor an. Mit der offiziellen Einführung der Canary-Drohnenplattform für militärische Zwecke und einer frischen "Buy"-Einstufung durch Analysten rückt der Titel schlagartig in den Fokus risikobereiter Investoren. Doch ist die Rüstungs-Fantasie gerechtfertigt oder nur ein kurzfristiger Hype?

Vom Zivilen an die Front

Die ursprünglich für medizinische Logistik entwickelte Canary-Plattform wurde, den geopolitischen Realitäten folgend, für taktische Versorgungsmissionen an der Front umgerüstet. Das Management reagiert damit aggressiv auf die weltweit explodierende Nachfrage nach taktischen Logistikdrohnen.

Die technischen Spezifikationen zielen präzise auf moderne militärische Anforderungen ab:

  • Nutzlast: 4,6 kg – ideal für Munition, Medikamente und Kommunikationstechnik
  • Reichweite: Über 20 km bei voller Beladung
  • Einsatzfähigkeit: Validiert von extremen -35°C bis +50°C
  • Tarnkappe: Reduzierte akustische und thermische Signaturen für umkämpfte Gebiete
  • Höhenleistung: Getestet bis auf 5.900 Fuß über dem Meeresspiegel

Ein entscheidender taktischer Vorteil: Die Fracht wird intern transportiert, was die Aerodynamik optimiert und empfindliche Güter schützt. Ein automatischer Abwurfmechanismus ermöglicht die Versorgung von Einheiten unter Beschuss, ohne dass eine Landung notwendig ist.

Frische Millionen für die Offensive

Der aggressive Schwenk in den Defense-Sektor ist finanziell unterfüttert. Erst am 26. November schloss Volatus eine Finanzierungsrunde über 26,4 Millionen US-Dollar ab. Diese Kombination aus einer öffentlichen Kapitalerhöhung und einer Privatplatzierung spülte dringend benötigtes Kapital in die Kassen. Besonders brisant: Mit Unusual Machines hat sich ein strategischer Player aus der Unmanned-Systems-Branche beteiligt.

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Das frische Geld fließt direkt in den Ausbau des "Mirabel Manufacturing Hub", die Weiterentwicklung von wehrtechnischen Drohnen und potenzielle Übernahmen im Rüstungsbereich. Die Bilanz wurde damit signifikant gestärkt.

Stifel sieht 37% Kurspotenzial

Die Analysten von Stifel Nicolaus reagierten prompt und nahmen die Coverage für die Volatus Aerospace Aktie mit einem "Buy"-Rating auf. Das Kursziel beziffern die Experten auf 0,85 CAD, was vom aktuellen Niveau aus einem Aufwärtspotenzial von rund 37 Prozent entspricht. Als Haupttreiber identifizieren die Analysten die "Dual-Use"-Fähigkeit des Unternehmens – also die Hebelung kommerzieller Technologie für lukrative Militäranwendungen.

Bereits jetzt kann Volatus erste Erfolge vorweisen: Defense-Verträge mit NATO-Mitgliedsstaaten, darunter Lieferungen taktischer ISR-Drohnen im Wert von 1,85 Millionen US-Dollar, sind in trockenen Tüchern. Mit einer Sales-Pipeline von 600 Millionen US-Dollar und einem Cash-Bestand von rund 20 Millionen US-Dollar scheint das Fundament gelegt.

Doch können diese Vorschusslorbeeren gerechtfertigt werden? Am kommenden Mittwoch, den 4. Dezember, legt das Unternehmen Zahlen vor. Diese werden zeigen, ob die operative Wende bereits in den Büchern sichtbar ist oder ob Anleger weiterhin Geduld brauchen.

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