Corona war, wie wir heute wissen, für die Börsen ein kurzer Schock. Bereits nach kurzer Zeit wurde begonnen, die herben Verluste der Anfangszeit abzubauen - und wenige Monate später war alles wieder aufgeholt - und noch viel mehr.

Umgekehrt lief’s bei Volatilitäts-Indizes. Volatilität wird in der Finanzwelt gerne als Risikobarometer herangezogen. Je höher die Volatilität, desto höher die Schwankung und damit das Risiko an den Finanzmärkten. Entsprechend kletterte der europäische Volatilitätindex mit Beginn des Corona-Sturzes an den Aktienmärkten auf ein Rekordniveau  um sich sukzessive mit dem Anziehen der Aktienkurse wieder zurückzubilden. Gern werden solche Investments daher auch zum Absichern von Depots verwendet, vornehmlich im institutionellen Bereich.

Mit dem Start des Ukraine-Konflikts gingen die Aktienkurse wieder in den Keller - und die Vola-Indizes kletterten. In Europa liegen wir derzeit bei knapp 50 Punkten, mehr als das Doppelte des 10-Jahres-Schnitts.

Angeboten werden beispielsweise für die Volatilität des S&P 500 und des EURO STOXX 50 Futures auf die jeweiligen Indizes. Beim S&P 500 handelt es sich um den VIX-Future und beim EURO STOXX 50 um den VSTOXX-Future. Auf beide Basiswerte bietet Société Générale Faktor-Optionsscheine an. Mithilfe dieser Wertpapiere können Anleger entweder auf einen Anstieg oder einen Rückgang des jeweiligen Volatilitäts-Futures setzen. Besonders häufig werden Faktor-Optionsscheine eingesetzt, die mit einem Hebel von +1 oder –1 ausgestattet sind. Somit ist es möglich, entweder an steigenden oder fallenden Notierungen zu partizipieren.

So funktioniert’s.

Faktor-Zertifikate sind eine Variante von Hebelpapieren. Im Gegensatz zu Knock-out-Zertifikaten besitzen Faktor-Zertifikate einen jederzeit konstanten Hebel (während der Hebel bei Turbo-Optionsscheinen oder Mini-Futures bei steigenden Kursen immer kleiner wird und vice versa, ist er hier unveränderlich - damit der konstante Hebel realisiert wird, passt der Emittent die Parameter eines Faktor-Zertifikats täglich an. Basispreis und Bezugsverhältnis werden dann entsprechend gewählt, als Referenz gilt stets der Schlusskurs des Vortags. Und Faktor-Zertifikate besitzen keine Knock-out-Schwelle, die beim Unter­schreiten im schlimmsten Fall zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen würde (ähnlich der K.-o.-Schwelle beim klassischen Knock-out-Zertifikat weist das Faktor-Zertifikat eine Reset-Barriere auf (damit stark gehebelte Produkte nicht unter 0 fallen können). Das bedeutet: Entwickelt sich der Kurs extrem ungünstig, erreicht der Basiswert vor dem Basispreis zunächst die Reset-Barriere. Wird diese bei einem Long-Produkt berührt oder unterschritten, wird der sogenannte Hedging-Wert ermittelt. Die Folge: Das Produkt wird intraday so angepasst, als hätte ein neuer Handelstag begonnen). Daneben hat im Gegensatz zu Optionsscheinen die Volatilität keinen Einfluss auf die Preisbildung von Faktor-Zertifikaten. Die Funktionsweise dieses Produkt ist relativ leicht anhand der beiden folgenden Beispiele zu verstehen. Bei der Long-Variante eines Faktor-Zertifikates mit dem Faktor 3 auf einen Basiswert, würde der Preis des Zertifikats an einem Tag um 3 Prozent steigen/fallen, wenn der Basiswert an diesem Tag 1 Prozent steigt/fällt. Bei der Short-Variante eines Faktor-Zertifikates mit dem Faktor -3 auf einen Basiswert würde der Preis des Zertifikats am Tag um 3 Prozent steigen/fallen, wenn der Basiswert an diesem Tag 1 Prozent fällt/steigt.

Faktor-Zertifikate eignen sich tendenziell nur für Kurzfrist-Trades auf Tagesbasis oder für einen etwas längeren Zeitraum, dann jedoch nur für starke in eine Richtung laufende Märkte über diesen Anlagezeitraum hinweg.

INFO Faktor-Optionsscheine bezogen auf VSTOXX Future Mar 2022

Emittent: Société Générale

ISIN: DE000SF474S3

Basiswert: VSTOXX Future Mar 2022

Produkt: Faktor-Optionsschein

Typ: short

Bezugsverhältnis/Faktor: -1

Ausgabetag: 01.10.2021

Laufzeit: endlos

Abwicklung: bar

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Aus dem Börse Express PDF von 11. März hier zum Download

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