Die Volatilität ist ein Maß für die Schwankungsintensität einer Wertanlage. Anlagen mit hoher Volatilität schwanken im Kurs also stärker als solche mit geringer Volatilität. Bei Kryptowährungen hat dies mehrere Gründe. Münzen wie Bitcoin, Ethereum, Stellar und Cardano sind zum einen noch neu am Markt und existieren erst seit rund einem Jahrzehnt. Investoren haben also noch keine Erfahrungswerte und kaufen oder verkaufen oft aus einem Bauchgefühl heraus. Dies, kombiniert mit der hohen medialen Aufmerksamkeit, sorgt für stärkere Kursschwankungen. Der Faktor der unerfahrenen Investoren nimmt aktuell aber allmählich ab. So war der Bitcoin Kurs im Jahr 2019 so stabil wie noch nie: Um 32,05 Prozent schwankte die Währung im Jahresverlauf. Das ist noch immer mehr als bei den meisten Aktienfonds, aber weit weniger als zuvor - und für Kryptowährungen bereits recht stabil. Ethereum-Anleger wiederum bereiten sich aktuell auf massive Volatilitäten vor, da das Optionsvolumen der Coin Anfang Juni 2020 ein Rekordhoch erreichte.

Sogenannte Stablecoins wie Tether wiederum sind deutlich geringeren Schwankungen am Markt unterworfen. Dies liegt daran, dass Stablecoins an andere Handelswerte, wie beispielsweise eine Fiatwährung oder bestimmte Rohstoffe gekoppelt werden. Marktvolumen, Preisbindungen, mediale Aufmerksamkeit, und auch die Technologie hinter einer Coin sind also alles Einflussfaktoren auf mögliche Schwankungen am Markt.

Hohe Volatilität umgehen

Besonders wichtig sind diese Tatsachen beim Handel mit CFDs (Differenzkontrakten). Hier können Anleger auch das sogenannte Short-Trading betreiben, also auf fallende Märkte setzen - bei Kryptowährungen aufgrund der starken Kursschwankungen ein potenziell sehr lukrativer Vorgang, der aber auch schnell verlustreich werden kann.

Eine hohe Volatilität muss dabei für Anleger nicht zwangsläufig schlecht sein. Unter Umständen können nämlich auch Mittel und Wege gefunden werden, um bei hoher Volatilität deutlich verlässlicher Gewinne einzufahren. Inzwischen gibt es daher sogenannte Trading Roboter am Markt, die versprechen, auch bei Kursschwankungen Profit zu erwirtschaften. Die Bitcoin Era App kauft oder verkauft, basierend auf komplexen Algorithmen, z. B. kleine Mengen der Digitalwährung. So soll jederzeit der Markt geschlagen werden. Da Kryptowährungen ohnehin vollständig digital sind, sollten derartige Roboter und Algorithmen in Zukunft noch präsenter werden. Denn: Allein an der Volatilität einer Währung kann man nicht festmachen, ob diese eine lohnende Investition ist. Wer in der Vergangenheit bei Bitcoin eine Buy & Hold Srategie verfolgte, durfte über längere Zeiträume beinahe immer hohe Gewinne einfahren. Die Kurse gleichen zwar manchmal einer Berg- und Talfahrt; doch der langfristige Trend zeigt steil nach oben. Dafür dürfte auch das Anfang 2020 erneut durchgeführte Bitcoin Halving sorgen, welches die Menge der in Zukunft verfügbaren Coins wieder einmal halbierte, dadurch die Inflation senkt und die Preise für die Coins steigen lässt.

Fazit

Kryptowährungen gelten als riskante Geldanlage, was hauptsächlich der Volatilität der Währungen zugeschrieben wird. Starke Kursschwankungen verunsichern gerade unerfahrene Anleger, dennoch können sie auch von Vorteil sein. Denn die unregulierte Natur der Kryptowährungen, sowie ihre starken Schwankungen, sind gerade die großen Stärken der digitalen Münzen. Daher stieg auch der Bitcoin Kurs im Mai auf über 10.000 Dollar. Aktuell zeichnen sich zwei Trends ab: Erstens dürfte die Volatilität von Bitcoin und Co. im Laufe der Zeit sinken. Und zweitens helfen clevere Algorithmen dabei, auch bei starken Kursschwankungen, die passende Strategie zu finden.