Ein Mega-Auftrag im Baltikum befeuert die Vinci-Aktie und gibt dem französischen Bau- und Infrastrukturriesen langfristige Planungssicherheit. Doch reicht der Deal aus, um den Titel aus seiner jüngsten Schwächephase zu befreien?

Der strategische Coup gelang über die spanische Tochter Cobra IS, die sich im Konsortium mit Elecnor den Zuschlag für die Elektrifizierung des Rail-Baltica-Schienennetzes sicherte. Das Projekt zählt zu den ambitioniertesten Infrastrukturvorhaben Europas.

Europas Schienen-Netz wächst: 870 Kilometer neue Strecke

Die Dimensionen des Deals sind gewaltig und unterstreichen Vincis Kompetenz bei Großprojekten:

  • Gesamtvolumen: 1,77 Milliarden Euro, davon 885 Millionen für Vinci
  • Projektumfang: Elektrifizierung von 870 Kilometern neuer Gleise
  • Ziel: Anbindung Litauens, Lettlands und Estlands an das europäische Schienennetz
  • Zeithorizont: Erste Phase bis 2030, gefördert von der EU

Dieser langfristige Auftrag stärkt insbesondere die Sparte Vinci Energies und federt volatile Marktphasen ab. Kein Wunder also, dass die Nachricht die Aktie auch zu Wochenbegrieb stützt, nachdem sie bereits am Donnerstag für Rückenwind gesorgt hatte.

Analysten bleiben bullish – trotz Kursziel-Korrektur

Doch wie bewerten die Experten die Lage? Die Reaktionen der Analysehäuser fielen gemischt, aber grundsätzlich positiv aus.

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Die Deutsche Bank bestätigte zwar ihre "Buy"-Einstufung, senkte jedoch das Kursziel von 138 auf 130 Euro. Als Grund nannten die Analysten eine vorsichtigere Haltung gegenüber dem gesamten Transportsektor. Gleichzeitig trauen sie Vinci eine Outperformance zu. Auch UBS und Jefferies bekräftigten ihre Kaufempfehlungen in der Vorwoche.

Die Botschaft ist klar: Die fundamentale Stärke und solide Auftragslage des Konzerns werden anerkannt, auch wenn makroökonomische Risiken am Horizont bleiben. Aktuell notiert die Aktie bei rund 117 Euro – noch deutlich unter dem korrigierten Kursziel der Deutschen Bank.

Entscheidende Wochen stehen bevor

Kann der milliardenschwere Deal den Kurs nachhaltig beflügeln? Die Antwort darauf könnten schon bald die nächsten Unternehmenszahlen liefern.

Bereits am 15. Oktober veröffentlicht Vinci die Verkehrszahlen für seine Mautautobahnen und Flughäfen. Diese Daten gelten als sensibler Konjunkturindikator. Eine Woche später, am 23. Oktober, folgen die Umsatzzahlen für das dritte Quartal. Sie werden zeigen, ob der Konzern seine robuste operative Entwicklung fortsetzen kann.

Die Aktie hat seit ihrem 52-Wochen-Hoch bei 130 Euro im Mai spürbar an Schwung verloren. Der große Baltikum-Deal liefert nun das fundamentale Argument für eine Trendwende. Ob die anstehenden Zahlen dies untermauern, entscheidet über die nächste Kursrichtung.

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