Trotz stabiler Dividendenausschüttung steht Viatris unter Druck durch Sammelklagen und FDA-Probleme. Wie nachhaltig ist die aktuelle Strategie?

Viatris steckt in der Zwickmühle: Während der Pharmakonzern weiterhin zuverlässig Dividenden ausschüttet, lastet eine Klagewelle auf dem Titel. Die Vorwürfe wiegen schwer – Anleger fragen sich, ob die attraktive Ausschüttung das rechtfertigt oder ob hier eine Wertfalle lauert.

Klagewelle erschüttert Vertrauen

Gleich mehrere Anwaltskanzleien haben eine Sammelklage gegen Viatris eingereicht. Der Vorwurf: Das Unternehmen soll die Auswirkungen einer FDA-Warnung zu seinem Werk im indischen Indore bewusst heruntergespielt haben. Statt von einem "geringen Hindernis" zu sprechen, wie von Viatris kommuniziert, entwickelte sich die Angelegenheit zum handfesten Problem. Die Folge war ein Kurssturz von über 15% an nur einem Tag Ende Februar.

Dividende als Rettungsanker?

Trotz der Turbulenzen hält Viatris an seiner Dividendenpolitik fest. Mit 0,48 US-Dollar pro Jahr bleibt die Ausschüttung stabil – immerhin das fünfte Jahr in Folge. Doch die Frage ist, wie nachhaltig diese Strategie angesichts der Herausforderungen bleibt. Die FDA-Probleme könnten dem Unternehmen 2025 rund 500 Millionen Dollar an Umsatz und 385 Millionen Dollar am bereinigten EBITDA kosten.

Analysten bleiben skeptisch

Die Mehrheit der Beobachter zeigt sich vorsichtig. Von sieben Analysten raten vier zum Halten, einer sogar zum deutlichen Verkauf. Zwar sieht das durchschnittliche Kursziel von 11,32 Dollar noch Luft nach oben, doch die jüngsten Entwicklungen haben das Vertrauen spürbar erschüttert.

Für Anleger bleibt es eine Gratwanderung: Die Dividendenrendite lockt, doch die rechtlichen und regulatorischen Risiken sind nicht zu unterschätzen. Ob Viatris die Wende schafft, dürfte maßgeblich von den sechs anstehenden Phase-3-Studienergebnissen abhängen, darunter vielversprechende Kandidaten wie Selatogrel. Bis dahin bleibt der Titel ein Spiel mit hohem Risiko – und ungewissem Ausgang.

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