Verallia Aktie: Der große Cash-Abfluss

Während sich Verallia operativ erholt, steht der Glasverpackungshersteller vor einer finanziellen Zerreissprobe. Der neue Mehrheitseigner BWGI zwingt das Unternehmen zu einer gewaltigen Schuldenrückzahlung von fast einer Milliarde Euro – und das bereits nächste Woche. Droht dem Titel nach dem jüngsten Erholungsversuch die nächste Talfahrt?
Übernahme zwingt zu Milliarden-Zahlung
Die Machtverhältnisse bei Verallia haben sich grundlegend verschoben. BWGI hält mittlerweile 77,05 Prozent der Anteile und drückt dem Unternehmen seinen Stempel auf. Die spektakuläre Folge: Anleihegläubiger nutzten massiv eine angebotene Put-Option und zwangen Verallia zur Rückzahlung von Anleihen im Gesamtnennwert von 829,5 Millionen Euro. Die Zahlung ist für den 8. September fällig.
Diese gewaltige Liquiditätsabflutung kommt zur denkbar ungünstigsten Zeit. Obwohl sich das operative Geschäft leicht erholt, kämpft Verallia weiterhin mit marginenschmälernden Faktoren:
- Steigende Kosten bei gleichzeitig sinkenden Verkaufspreisen
- Bereinigtes EBITDA rutschte auf 351 Millionen Euro (H1 2024: 431 Mio.)
- EBITDA-Marge fiel von 24,4% auf 20,4%
Lichtblicke in der Halbjahresbilanz
Trotz der düsteren Gesamtstimmung zeigt die jüngste Berichtssaison überraschende Silberstreifen. Im zweiten Quartal gelang eine bemerkenswerte Erholung: Das bereinigte EBITDA kletterte auf 204 Millionen Euro bei einer Marge von 22,5 Prozent – nach nur 147 Millionen Euro und 18,0 Prozent im Vorquartal.
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Noch entscheidender: Die Cash-Generierung explodierte. Der freie Cashflow schoss von negativen 49 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf positive 66 Millionen Euro. Eine Verbesserung um satte 115 Millionen Euro, die jetzt umso dringender benötigt wird.
Steht die Erholung vor dem Aus?
Die große Frage: Reicht die neu gewonnene Finanzkraft, um die Milliarden-Zahlung zu stemmen ohne die operative Erholung abzuwürgen? Der Markt scheint skeptisch – die Aktie notiert bei 24,20 Euro und damit rund 20 Prozent unter ihrem 52-Wochen-Hoch von 30,16 Euro.
Die technischen Indikatoren zeigen ein gespaltenes Bild: Der RSI von 70,6 signalisiert zwar keine Überverkauftheit mehr, doch die hohe Volatilität von 30,5 Prozent spricht für anhaltende Nervosität. Die Kurse liegen deutlich unter allen relevanten Durchschnittswerten.
Verallia steht am Scheideweg. Die operative Trendwende ist da, doch der finanzielle Sog der Übernahme könnte alles zunichtemachen. Nächste Woche zeigt sich, ob das Unternehmen gestärkt aus der Zerreissprobe hervorgeht – oder ob die Erholung nur ein kurzes Zwischenhoch war.
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