Venezuelas Nationaltrainer muss gehen – nach Rede von Präsident Maduro

Nach dem verheerenden 3:6 gegen Kolumbien und der verpassten WM-Qualifikation hat Venezuelas Fußballverband Konsequenzen gezogen: Nationaltrainer Fernando Batista musste seinen Posten räumen. Die Entscheidung fiel unmittelbar nach einer öffentlichen Intervention von Staatspräsident Nicolás Maduro, der persönlich eine "Umstrukturierung des Trainerstabs" forderte.
Politische Einflussnahme oder sportliche Notwendigkeit?
"Ganz Venezuela fordert eine Neuausrichtung der Strategie, der Doktrin, der Kampf- und Arbeitsweise", erklärte Maduro in einer landesweit übertragenen Rede. Nur einen Tag später folgte der Verband dieser Forderung und entließ den 55-jährigen Argentinier. Doch der Vorgang wirft brisante Fragen auf: Die FIFA-Statuten verbieten ausdrücklich politische Einmischung in Verbandsentscheidungen.
Wie passt das zusammen? Der venezolanische Fußballverband betont in seiner offiziellen Stellungnahme, die Trennung sei ausschließlich sportlich begründet: "Die Entscheidung ist darauf zurückzuführen, dass die für diesen Zyklus festgelegten sportlichen Ziele nicht erreicht wurden."
Historische Chance verspielt
Das 3:6 gegen Kolumbien markierte das bittere Aus für Venezuelas Traum von der ersten WM-Teilnahme der Geschichte. Dabei hatte die Mannschaft zweimal in Führung gelegen, ehe die Kolumbianer das Spiel drehten. Die Niederlage bedeutet das endgültige Aus für die Qualifikation zur WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko.
Batistas Entlassung wirft nun ein Schlaglicht auf das schwierige Verhältnis zwischen Politik und Sport in Venezuela. Während offiziell sportliche Gründe im Vordergrund stehen, bleibt der zeitliche Zusammenhang mit Maduros Intervention auffällig. Das dürfte international für Diskussionen sorgen.
Suche nach Nachfolger läuft
Der Verband hat bereits die Suche nach einem neuen Nationaltrainer eingeleitet. Die Herausforderung für den Nachfolger ist enorm: Nicht nur muss das Team sportlich wieder aufgebaut werden, sondern auch das Vertrauen der Fans zurückgewinnen.
Kann der nächste Trainer unabhängig agieren? Die jüngsten Entwicklungen lassen Zweifel aufkommen. Venezuelas Fußball steht vor einer Zerreißprobe zwischen sportlicher Autonomie und politischen Einflüssen. Die Weltöffentlichkeit wird genau beobachten, wie der Verband diesen Spagat meistert.