Van Deer schreibt 18 Millionen Euro Verlust

Marcel Hirschers Skimarke Van Deer-Red Bull Sports Equipment verzeichnet massive rote Zahlen. Der Jahresabschluss für 2024 weist einen Bilanzverlust von fast 18 Millionen Euro aus.
Allein 2024 summierte sich der Verlust auf über zwölf Millionen Euro. Hinzu kommt der Verlustvortrag von 5,75 Millionen Euro aus dem Vorjahr. Die hohen Ausgaben resultieren aus enormen Investitionen seit der Firmengründung 2020.
Geschäftsführer Toni Giger, ehemaliger ÖSV-Rennsportchef, äußert sich nicht zu den Geschäftszahlen. Branchenexperten sehen die Verluste als erwartbare Folge der Expansionsstrategie.
Neue Fabrik kostet Millionen
Das "House of the Deers" entsteht in einem ehemaligen Steinbruch in Scheffau im Lammertal. Die hochmoderne Anlage soll im Oktober die Produktion aufnehmen und 78 Mitarbeiter beschäftigen.
Die neue Fabrik bündelt die gesamte Wertschöpfungskette: Produktion, Lager, Büros und Shop unter einem Dach. Bisher waren die Bereiche auf mehrere Standorte verteilt.
Mit der neuen Fertigung will Van Deer die Produktionskapazität deutlich steigern. Statt der aktuellen 10.000 Paar Ski pro Jahr sollen künftig rund 30.000 Paar produziert werden.
Red Bull stützt die Verluste
Die Finanzkraft des Haupteigentümers Red Bull (51 Prozent) ermöglicht die verlustreiche Aufbauphase. Marcel Hirscher hält 45 Prozent, Partner Dominic Tritscher die restlichen vier Prozent.
Der Red-Bull-Konzern gibt dem jungen Unternehmen den nötigen langen Atem für die ambitionierte Wachstumsstrategie.
Weltcup-Erfolge als Marketing
Athleten wie Henrik Kristoffersen und Timon Haugan feierten bereits Weltcupsiege auf Van-Deer-Skiern. Hirschers eigenes Comeback für die Niederlande sorgt für zusätzliche Medienaufmerksamkeit.
Die Marke positioniert sich im Premium-Segment mit Verkaufspreisen zwischen 1.200 und 1.700 Euro pro Paar. Damit greift Van Deer etablierte Hersteller direkt an.
Entscheidende Phase beginnt
Mit der Produktionsaufnahme im Oktober startet für Van Deer eine neue Ära. Die zentrale Herausforderung: Die gestiegenen Produktionsmengen am Markt absetzen und die hohen Investitionen in Profitabilität umwandeln.
Besonders der US-Markt gilt als wichtiges Zukunftsfeld. Ob die teure Eigenfertigung in Österreich im hart umkämpften Skimarkt langfristig erfolgreich wird, muss sich erst zeigen.