Fondsmanager Nikolaus Schmidinger weiß, wovon er spricht: „Viele Anleger haben Angst vor Kursschwankungen.“ Die Frage, ob man in Aktien investieren kann, allerdings mit ein bisschen weniger Risiko, dafür aber mit einem Extra-Ertrag, beantwortet er mit Ja. Die Lösung heißt „Optionen“, genauer gesagt „Stillhaltergeschäfte“, bei denen man Calls oder Puts verkauft, vergleichbar mit Versicherungsgeschäften. Der Verkäufer erklärt sich bereit, die Gegenseite gegen fallende Kurse (Put-Optionen) oder steigende Kurse (Call-Optionen) zu versichern. Dafür kassiert der Stillhalter ähnlich einer Versicherung regelmäßig Prämien. Dabei bestimmt sich die Höhe der Prämien wesentlich durch die eingepreiste bzw. implizite Volatilität, die sich auf die erwartete Schwankungsbandbreite der jeweiligen Aktie bezieht. Bisher wurde die Optionsstrategie im ValueDO mithilfe sogenannter Covered Calls, also verkaufter Calls auf Portfoliotitel und mit verkauften Puts auf mögliche Portfoliokandidaten realisiert.

Insgesamt gliedert sich der Anlageprozess beim ValueDO in drei Bereiche: Value-Investing, Dividenden und Optionen. Das globale Universum des Fonds von etwa 4000 Aktien wird zunächst einem quantitativen Screening auf Basis der Value-Strategie unterzogen und nach günstig bewerteten Aktien mit langfristig hohem Entwicklungspotenzial, guter Marktposition, hohen Dividendenrenditen und wachsenden Dividenden gesucht. Nach einer detaillierten Qualitätsüberprüfung durch Analysten bleiben ca. 80 attraktive Investmentziele übrig. Ein Ranking, in das auch Volatilitätsfaktoren einfließen, ermittelt dann die besten Titel und ein selbst entwickeltes Optionsbewertungsmodell überprüft laufend Chancen und Risiken bei Optionen auf bestehende und evtl. neue Portfolio-Unternehmen. Nicht jede Option ist allerdings geeignet: „In unserem Ansatz wird bei jeder Position eine Ertragserwartung von mehr als zehn Prozent p.a. anhand einer historischen Simulation angestrebt“, so Schmidinger.

Die Auswahl der rund 40 Aktien im Portfolio hat sich ausgezahlt, fällt doch der Vergleich mit dem MSCI World Index hinsichtlich Dividendenrendite, Bewertung und Nettoverschuldungsgrad der Unternehmen zugunsten des Fonds aus. Dabei ist zirka ein Drittel des Fondsvermögens in US-Aktien investiert, der Rest ist geografisch breit gestreut. Der sektorale Fokus liegt auf den Branchen Finanz, Rohstoffe, Informationstechnologie, Konsumgüter und Kommunikation.

Erste Performanceerfolge sind bereits sichtbar. „Seit ihrer Auflage im August 2020 konnte die Retailtranche einen Ertrag von 5,64 Prozent p.a. generieren, und zwar bei einem Risiko gemessen an der durchschnittlichen 60-Tage-Volatilität von 11,73 Prozent“, freut sich Schmidinger, der den Fonds aufgrund seines Konzepts als offensiven Mischfonds einstuft und innerhalb dieser Gruppe auf das gute Abschneiden hinweist: gegenüber z.B. dem Flossbach von Storch Multiple Opportunities II – ET und dem Acatis Value Event Fonds EURACC, wurde eine Outperformance von 14,03 bzw. 6,99 Prozent nach Kosten erzielt (per Ende März 2023). Weitere Details zum Fonds lesen Sie im Interview mit Fondsmanager Nikolaus Schmidinger auf den Folgeseiten. 

INFO Raiffeisen-GlobalDividend-ESG-Aktien (R) T

ISIN: AT0000A2HTD5 (thesaurierend)

Fondstyp: Mischfonds/aktienorientiert

KAG: LLB Invest KAG

Auflage: 03.08.2020

Performance seit Auflage: 5,64% (p.a.)

Fondsvol.: 5,0 Mio. Euro

Fondswährung: Euro

Performance 1 J.: -5,84% p.a.

Performance 3 J.: n.v.

Performance 5 J.: n.v.

Laufende Kosten: 2,05% p.a.

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Aus dem Börse Express PDF vom 08.05.2023 

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