Unter Auflagen: Russland bei Olympia 2026 dabei

Russische und belarussische Athleten müssen auch bei den Olympischen Winterspielen 2026 unter neutraler Flagge antreten. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) bestätigte die strengen Auflagen – eine direkte Folge des Ukraine-Kriegs.
Gleiche Regeln wie in Paris
Das IOC setzt auf Kontinuität: Die gleichen Bestimmungen wie bei den Sommerspielen 2024 in Paris gelten auch für Mailand und Cortina d'Ampezzo. IOC-Präsidentin Kirsty Coventry verkündete die Entscheidung nach der Exekutivsitzung am Freitag.
Das bedeutet konkret: Keine Teamwettbewerbe für Russland und Belarus. Disziplinen wie Eishockey oder Curling bleiben für beide Nationen gesperrt. Ob Einzelsportler starten dürfen, entscheiden die internationalen Fachverbände selbst.
Harte Sanktionen mit Symbolkraft
Die Maßnahmen gehen weit über neutrale Flaggen hinaus:
- Nationalhymnen sind verboten
- Keine nationalen Symbole an olympischen Stätten
- Gewonnene Medaillen erscheinen nicht im offiziellen Medaillenspiegel
Hintergrund sind der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die umstrittene Aufnahme vier ukrainischer Regionen durch das russische Olympische Komitee. Das IOC wertete dies als klaren Verstoß gegen die olympische Charta.
Geteilte Sportwelt
Die Haltung der Weltverbände könnte unterschiedlicher kaum sein. Während die Eislaufunion Russen unter Auflagen zulässt, bleiben andere Sportarten hart:
- Bob, Skeleton und Rodeln: Startverbot
- Biathlon: Teilnahme ausgeschlossen
- Ski alpin, Skispringen, Langlauf: Keine Zulassung
Erwartet wird eine ähnlich kleine Delegation wie in Paris. Das dürfte für Diskussionen sorgen – schließlich gehört Russland zu den erfolgreichsten Wintersport-Nationen.
Lange Geschichte von Sanktionen
Bereits 2018 in Pyeongchang und 2022 in Peking traten russische Athleten unter neutraler Flagge an. Grund war damals der staatlich organisierte Dopingskandal von Sotschi 2014.
Nun setzt sich diese Tradition fort – allerdings aus ganz anderen Gründen. Die olympische Bewegung bleibt damit ihrer Linie treu: Sport und Politik sollen getrennt bleiben, auch wenn die Realität oft komplexer ist.