In unruhigen Zeiten wie diesen tun Anleger gut daran, etwas Risiko aus dem Depot zu nehmen und sich dennoch strategisch zu positionieren. Dafür ist die vielfältige ETF-Welt hervorragend geeignet. Drei beitragende Analysten von The Motley Fool teilen im Folgenden ihre aktuellen Favoriten und begründen ihre Wahl.

Immobilien-ETF mit Rabatt

Thomas Brantl: Mein Favorit hört sich erst mal recht langweilig an: Der iShares Developed Markets Property Yield (WKN: A0LEW8) ist der größte hierzulande handelbare Immobilien-ETF. Doch im Gegensatz zu vielen anderen großen Indizes notiert der iShares Developed Markets Property Yield noch immer weit unter seinem Vor-Corona-Niveau – knapp 30 % fehlen ihm heute zu seinem Allzeithoch.

In meinen Augen könnte es sich bei diesem ETF aktuell um eine günstige Gelegenheit handeln. Denn eines ist unbestritten: Auch im digitalen Zeitalter – und trotz Corona – brauchen wir ein Dach überm Kopf, Produktionsstätten und Gesundheitseinrichtungen. Der iShares Developed Markets Property Yield investiert in Unternehmen, die genau solche Immobilien besitzen und bewirtschaften.

Doch mit diesem iShares-ETF investiert man nicht nur in „klassische“ Immobilien – auch „Digitalisierungs-Profiteure“ sind mit von der Partie. Die größte Position dieses ETFs ist beispielsweise die Prologis Inc., der weltweit größte Betreiber von Logistik-Immobilien. Einer der Kunden von Prologis: Niemand Geringeres als Amazon.

Die zweitgrößte Position des iShares Developed Markets Property Yield ist der Digital Realty Trust. Dieses Unternehmen besitzt 280 Datenzentren rund um den Globus verteilt und vermietet diese an Unternehmen wie AT&T und IBM.

Für Anleger, die bereits stark in Tech-Aktien investiert sind, die ihren Cashflow mit einer stabilen Dividenden aufbessern wollen oder die den Aufwand einer vermieteten Immobilie scheuen, könnte der iShares Developed Markets Property Yield auf dem aktuellen Kursniveau eine interessante Beimischung sein, die einen genaueren Blick wert sein könnte.

Mehr Energie für dein Depot

Ralf Anders: Meine Idee ist der STOXX Europe 600 Utilities Index. „Utilities“ steht für Versorger und bezieht sich in diesem Fall speziell auf die größten in Europa. Darunter befinden sich Strom- und Gasversorger wie E.ON (WKN: ENAG99), Entsorger wie Veolia Environnement (WKN: 501451) und Windfarmbetreiber wie Ørsted (WKN: A0NBLH).

Versorger mag sich ein bisschen verstaubt anhören, doch diese Branche deckt ein vielfältiges Spektrum an aussichtsreichen Geschäftsaktivitäten ab. Energie und die Kreislaufwirtschaft, das sind Themen, die auf Jahrzehnte hinaus eine große Bedeutung haben werden. Investitionen im Bereich von Hunderten von Milliarden stehen dort an.

Neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien geht es auch um die Anbindung von Elektrolyseanlagen für die Wasserstoffwirtschaft, von Energiespeichern zur Netzstabilisierung sowie der Schnellladeinfrastruktur für die Elektromobilität. Außerdem sind frische Ideen für einen besseren Umgang mit Ressourcen wie Müll und Abwasser gefragt.

Es sind diese Investitionen, die uns helfen werden, die Coronakrise zu überwinden, und uns gleichzeitig Hoffnung geben, dass die Klimakrise eingedämmt werden kann. Für viele der im STOXX Europe 600 Utilities Index enthaltenen Unternehmen bedeuten sie jedoch hervorragende Geschäftsaussichten. Der Index weist ein sehr geringes Währungsrisiko auf, verspricht solide Dividenden und bietet aus meiner Sicht gute Chancen auf Kursgewinne.

MSCI World Minimum Volatility

Florian Hainzl: Für Anleger, die den Rekordständen inmitten der Corona-Pandemie nicht trauen, habe ich einen interessanten ETF als Investmentidee für den Oktober. Beim iShares MSCI World Minimum Volatility ETF (WKN: A1J781) handelt es sich um einen sogenannten Faktor-ETF. Dabei werden aus dem MSCI World die Aktien mit einer unterdurchschnittlichen Volatilität ausgewählt. Das Ziel ist dabei, das Risiko zu senken, ohne Rendite einzubüßen.

In der Praxis ergibt sich ein Portfolio mit aktuell 303 Positionen und einer hohen US-Gewichtung mit über 60 %. Der Fokus liegt auf den Sektoren IT, nichtzyklische Konsumgüter, Gesundheitsversorgung und Kommunikation.  Zu den größten Positionen gehören dann auch wenig verwunderlich Unternehmen wie Verizon (WKN: 868402), McDonald’s (WKN: 856958) und Visa (WKN: A0NC7B). Deren Geschäftsmodelle funktionieren auch während einer schweren Krise wie zurzeit und die Konzerne sollten eher noch gestärkt aus dieser hervorgehen.

Der Einstiegszeitpunkt könnte aktuell gut gewählt sein. Der Minimum Volatility hat sich während des Einbruchs im März und in der ersten Phase der Erholung wesentlich besser als der Mutterindex MSCI World  geschlagen. Seit April läuft der ETF allerdings nur noch seitwärts, während der MSCI World weiter zulegen konnte. In der Vergangenheit erzielte der MSCI World Minimum Volatility ETF in solchen Phasen stets eine Überrendite gegenüber dem MSCI World. Im 2020er-Crashtest der Zeitschrift „Das Investment“ belegt der ETF den zweiten Platz für globale Aktien. Die Top-Positionen belegen sonst nur aktiv gemanagte Konkurrenten. Sehr gute Voraussetzungen im Falle eines drohenden Börsencrashs.

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Thomas Brantl besitzt Aktien von Amazon, E.ON und Anteile des iShares Developed Markets Property-ETF. Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. Florian Hainzl besitzt Anteile am iShares MSCI World Minimum Volatility ETF. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Digital Realty Trust.

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