Unilever steckt in einem Rechtsstreit mit Ben & Jerry's wegen sozialer Zensurvorwürfe, während gleichzeitig eine große Investition in Mexiko angekündigt wird. Spannungen zwischen sozialer Verantwortung und Wirtschaftswachstum.

Bei Unilever fliegen derzeit die Fetzen. Während die Eistochter Ben & Jerry's dem Management vorwirft, ihren sozialen Kurs zu torpedieren – angeblich unter dem Einfluss eines aktivistischen Investors –, kündigt der Konsumgüterriese gleichzeitig eine Milliardeninvestition in Mexiko an. Ein Konzern im Spagat?

Im Kern des Streits, der vor einem New Yorker Gericht ausgetragen wird: Der Vorwurf von Ben & Jerry's, Unilever zensiere kritische Social-Media-Beiträge der für ihr soziales Engagement bekannten Eismarke. Es geht dabei um Themen wie Einwanderungspolitik oder den Gaza-Krieg.

Dahinter vermutet die Kult-Eismarke den wachsenden Einfluss des Investors Nelson Peltz, der im Aufsichtsrat von Unilever sitzt und als Unterstützer von Donald Trump gilt. Unilever habe sogar gedroht, den unabhängigen Vorstand von Ben & Jerry's aufzulösen und dessen Mitglieder einzeln zu verklagen, sollte eine Spende an die britische Wohltätigkeitsorganisation Medical Aid for Palestinians (MAP) vorgeschlagen werden. Unilever habe MAP als anti-israelisch eingestuft, sei aber später von dieser Position abgerückt.

Diese internen Querelen kommen zu einer Zeit, in der Unilever sein Eiscreme-Geschäft, zu dem auch Ben & Jerry's gehört, neu aufstellt. Ab dem 1. Juli soll dieser Bereich als eigenständiges Unternehmen agieren. Der aktuelle Konflikt wirft ein Schlaglicht auf die Spannungen zwischen sozialer Mission und Konzerninteressen.

Milliarden für Mexiko: Wachstumsmotor statt Aktivismus?

Anzeige

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Unilever?

Doch während intern gekämpft wird, setzt Unilever an anderer Stelle ein klares Zeichen für die Zukunft. Der Konzern kündigte am Freitag eine massive Investition in Mexiko an. Zwischen 2025 und 2028 sollen 30 Milliarden Pesos, umgerechnet rund 1,5 Milliarden US-Dollar, in den Ausbau der Produktionskapazitäten fließen.

Ein Großteil davon, nämlich 8 Milliarden Pesos (etwa 407 Millionen US-Dollar), ist für eine komplett neue Fabrik im nördlichen Bundesstaat Nuevo Leon vorgesehen. Dort sollen künftig Schönheits- und Körperpflegeprodukte hergestellt werden. Mit der Investition sollen rund 1.200 neue Arbeitsplätze entstehen.

Diese milliardenschwere Wette auf den mexikanischen Markt erfolgte im Rahmen der "Plan Mexico"-Initiative der mexikanischen Präsidentin Claudia Sheinbaum, die mehr in- und ausländische Investitionen anziehen soll. Unilever reiht sich damit neben anderen Großkonzernen wie Walmart Mexiko und Netflix ein, die ebenfalls bedeutende Engagements in dem Land angekündigt haben.

Unilever-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Unilever-Analyse vom 3. Mai liefert die Antwort:

Die neusten Unilever-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Unilever-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 3. Mai erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Unilever: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...