
Unicredit Aktie: Machtpoker mit der Regierung
30.05.2025 | 18:20
Die italienische Großbank Unicredit steckt mitten in einem strategischen Spagat: Während sie ihre Expansionspläne in Griechenland und Deutschland vorantreibt, gerät sie im Heimatmarkt in einen heiklen Konflikt mit der Regierung. Das jüngste Eingreifen Roms mit dem umstrittenen "Golden Power"-Mechanismus wirft die Frage auf: Wie weit darf eine Bank gehen, bevor die Politik die Notbremse zieht?
Disziplinierte Expansionsstrategie zeigt Wirkung
Unicredit setzt bei Übernahmen auf gezielte Schritte statt auf spektakuläre Großdeals. Das zeigt sich aktuell in Griechenland, wo die Bank ihren Anteil an Alpha Bank von 9,6% auf 20% erhöht – mit Option auf weitere 9,9% nach regulatorischer Freigabe. Parallel plant sie die Fusion ihrer rumänischen Tochtergesellschaften mit Alpha Bank. Analysten von Scope Ratings loben diese "risikobewusste" Strategie, die langfristigen Shareholder-Value vor kurzfristiger Deal-Euphorie stellt.
Noch spannender wird die Lage in Deutschland: Nach der Genehmigung, den Commerzbank-Anteil auf knapp 30% zu erhöhen, halten Experten eine vollständige Übernahme für wahrscheinlich. Die potenziellen Synergien und die geografische Diversifikation würden Unicredit deutlich stärken.
"Golden Power" bringt Deal mit Banco BPM ins Stocken
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Doch während die Auslandspläne Fahrt aufnehmen, kommt es in Italien zum Eklat. Die Regierung hat von ihrem "Golden Power"-Recht Gebrauch gemacht und Bedingungen für eine mögliche Übernahme von Banco BPM durch Unicredit auferlegt. Das Wirtschaftsministerium betont zwar die Rechtmäßigkeit der Auflagen, doch die Consob hat das öffentliche Angebot vorerst für 30 Tage ausgesetzt. Ein Machtkampf bahnt sich an – Unicredit behält sich vor, gegen bestimmte Vorgaben zu argumentieren.
Russland-Geschäft im Zwielicht
Komplexität kommt auch aus Russland hinzu: Trotz Dementis kursieren weiterhin Gerüchte über Interessenten für Unicredits russische Tochter – angeblich mit massiven Abschlägen von 60%. Besonders brisant: Verdächtigungen, dass hinter den Emirati-Unternehmen Mada Capital und Asas Capital letztlich der russische Alfa-Konzern stehen könnte.
Die Aktie zeigt sich unterdessen robust und notiert nahe ihrem Jahreshoch. Doch die wahren Tests stehen noch bevor: Wird Unicredit seine Expansionsziele gegen die politischen Widerstände durchsetzen können? Und zu welchem Preis?
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