Die börsennotierte Beteiligungsfirma Unternehmens Invest AG, die voriges Jahr via Erstkonsolidierung von Plastech und UIAG Informatik außerordentlich stark gewachsen ist, hat 2019 wieder mehr Verlust gemacht. Grund waren vor allem Sonderabschreibungen. Der Ausblick für das laufende Jahr ist äußerst verhalten. Vorläufig abgeschlossen ist die aktive Akquisitionstätigkeit, schreibt der Vorstand.

Das neue Geschäftsjahr 2019/20 sei mit erheblichen Unsicherheiten am Weltmarkt behaftet, hält die Gesellschaft im Jahresbericht fest, in dem von einem "zurückhaltenden" Ausblick für 2019/20 die Rede ist. Der Fortgang der UIAG-Gruppe hänge maßgeblich von der Entwicklung ihrer Beteiligungen ab. Negativ wirkten sich auf einige Beteiligungen Branchen-Verwerfungen, allen voran in der Autobranche, aus. Das gelte besonders für die Firmen, die im Investitionsgüterbereich tätig sind. Da werden Umsatzrückgänge erwartet. Umfassende Maßnahmen, die auch auf der Kostenseite ergriffen worden seien, würden jedoch teilweise erst mittelfristig voll ergebniswirksam.

Auch wenn man kurzfristige Rückschläge nicht ausschließen könne, "schätzen wir die mittelfristigen Entwicklungspotenziale unserer Portfoliounternehmen positiv ein", so das Unternehmen im Jahresfinanzbericht 2019, der wegen der Umstellung des Bilanzierungsdatums einmalig nur neun Monate umfasst. Auf Exit ist die Beteiligungsfirma nicht ausgerichtet.

Infolge der vorjährigen Sach- und Barkapitalerhöhungen (UIAG Informatik und Plastech wurden ja via Sachkapitalerhöhung eingebracht) wurde der Bilanzstichtag vom Jahresultimo auf den 30. September umgestellt. Damit war die abgelaufene Periode (1. Jänner bis 30. September 2019) ein Rumpfjahr. Ein Vergleich der Ergebnisse mit 2018 ist demnach nur schwer möglich.

Die Zahlen im Detail: Die UIAG-Gruppe setzte im Rumpfgeschäftsjahr 2019 rund 368,5 Mio. Euro um, nachdem es im Gesamtjahr davor 27,25 Millionen waren. Die Umsatzzuwächse stammen vor allem aus den beiden neuen Segmenten IT (UIAG Informatik-Holding-Gruppe) und Kunststoff (Plastech Holding-Gruppe).

Das Betriebsergebnis (EBIT) war im Rumpfjahr mit 19,8 Mio. Euro negativ. Das lag vor allem an der Firmenwertabschreibung der Plastec Holding von 18,1 Mio. Euro und laufenden andere Abschreibungen im Zusammenhang mit den Neukonsolidierungen (7,1 Mio. Euro).

Unterm Strich lag der Verlust im Rumpfgeschäftsjahr zum 30. September 2019 bei 5,4 Mio. Euro. Im Gesamtjahr 2018 schloss die Firma mit einem Verlust von 2,24 Mio. Euro. Das Ergebnis je Aktie wurde mit -0,85 Euro (Vorjahr: -0,53 Euro) beziffert.

Mit den Kapitalerhöhungen hat sich in der UIAG auch die Aktionärsstruktur verändert: Nach Einbringung der Unternehmensanteile und Darlehensforderungen hielten per 30. September 2019 die QINO Pipe One Ltd 7,21 Prozent und Bernd Neumann 9,82 Prozent der UIAG-Aktien. Die Anteile der Knünz-Gruppe beliefen sich zum Bilanzstichtag auf 45,72 Prozent, die von Paul Neumann/Nucleus Beteiligungs GmbH auf 33,69 Prozent. Der Streubesitz wurde im heute vorgelegten Bericht mit nur 3,55 Prozent angegeben.

Im Schnitt des Rumpfgeschäftsjahres 2019 beschäftigten die Firmen der UIAG-Gruppe 2.677 Leute. Im Jahr davor waren es nur 241 gewesen.

rf/phs/cs

 ISIN  AT0000816301
 WEB   http://www.uiag.at

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