Das von der Immofinanz AG angekündigte Angebot für die Übernahme der s Immo AG wird von der österreichischen Übernahmekommission (ÜbK) intensiver geprüft. Die Kommission nehme die verfahrensrechtliche Möglichkeit für eine längere Prüfung der Angebotsunterlage in Anspruch, teilte am Donnerstag die Immofinanz mit. Die abschließende Prüfung der Angebotsunterlage durch den Senat der ÜbK solle "zeitnah" erfolgen.

An sich war bereits für den heutigen Donnerstag mit einer Klarheit zu dem avisierten Angebot zur Erlangung der Kontrolle bei der s Immo im Sinne des § 25a Übernahmegesetz gerechnet worden. Mit Blick auf eine Veröffentlichung am oder um den 15. April hatte auch die Immofinanz die Unterlage bei der ÜbK angezeigt.

Der Immofinanz gehören bereits 26,5 Prozent an der s Immo. Zudem hält die s Immo 2,676.872 Stück eigene Aktien. Das Übernahmeangebot umfasst demnach den Erwerb aller übrigen Anteile, also 69,9 Prozent oder bis zu 51,432.587 Aktien. Umgekehrt ist die s Immo mit 13,4 Prozent an der Immofinanz beteiligt.

Am 25. März hatte die Immofinanz ihr Offert für die s Immo von davor 18,04 Euro je Aktie auf 22,25 Euro je Titel angehoben, jeweils inklusive Dividende - d.h. der Angebotspreis würde sich um die jeweilige Dividende verringern, die zwischen Angebot und Abwicklung gezahlt wird. Das neue Offert entspreche einem Aufschlag auf den sechsmonatigen s Immo-Durchschnittskurs von 40,3 Prozent, hatte die Immofinanz damals mitgeteilt.

Zur Beseitigung der bei der s Immo laut Satzung bestehenden Stimmrechtsbeschränkung auf 15 Prozent hatte die Immofinanz in den vergangenen Wochen wiederholt auf eine Sonder-Hauptversammlung bei der s Immo gedrängt. Diese lehnte den Wunsch jedoch mit Verweis darauf ab, dass es den Aktionären gegenüber unfair wäre, würde man sie erst darüber abstimmen lassen, auch wenn es danach womöglich gar keinen Erfolg des Übernahmeangebots gebe. "Wir sind nicht gegen das Angebot, sondern wir wollen eine markt- und usancenübliche Abwicklung, Eins nach dem Anderen", so s-Immo-Chef Bruno Ettenauer vorige Woche bei der Bilanzvorlage. Sollte die Immofinanz mit der Übernahme erfolgreich sein, werde man auch die Abschaffung des Höchststimmrechts unterstützen, versicherte Ettenauer.

Die "Presse" berichtete indes am Donnerstag, dass einige Aktionäre der Immofinanz eine Sonder-HV ihres Unternehmens initiieren wollten, um den aus ihrer Sicht zu teuren Übernahmeplan für die s Immo zu Fall zu bringen. Die gesamte s Immo ist aktuell an der Börse mit 1,58 Mrd. Euro bewertet, die Immofinanz mit 2,20 Mrd. Euro.

sp/tsk

 ISIN  AT0000A21KS2  AT0000652250
 WEB   http://www.immofinanz.com
       http://www.simmoag.at

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