
UBS: Brandgefährliche Wetten und teure Altlasten
14.05.2025 | 16:16
Die Schweizer Grossbank UBS sieht sich erneut mit erheblichen Turbulenzen konfrontiert. Während die Integration der Credit Suisse noch lange nicht abgeschlossen ist, bricht an anderer Stelle neues Ungemach über den Finanzriesen herein: Es geht um hochriskante Finanzprodukte, die offenbar aggressiv an Kunden verkauft wurden und nun zu massiven Verlusten führen. Ein Déjà-vu, das böse Erinnerungen weckt?
Der Skandal um RTPF-Produkte: Ruin auf Raten?
Im Zentrum der aktuellen Aufregung stehen sogenannte "Range Target Profit Forward"-Produkte, kurz RTPF. Hinter diesem sperrigen Namen verbergen sich strukturierte Devisenderivate. Die Idee klingt für manche Anleger verlockend: Regelmässige Auszahlungen, solange ein bestimmter Währungskurs in einer festgelegten Spanne bleibt. Doch was passiert, wenn diese Bandbreite durchbrochen wird? Dann, so die bittere Realität für viele UBS-Kunden, entfesselt sich ein Verlustpotenzial, das das eingesetzte Kapital weit übersteigen kann.
Berichten zufolge, die Mitte Mai 2025 die Runde machten, sollen zahlreiche Kunden der Bank durch diese komplexen Papiere erhebliche finanzielle Einbussen erlitten haben. Der Schweizerische Anlegerschutzverein (SASV) spricht von Indizien für fehlerhafte Beratung und eine unzureichende Aufklärung über die immensen Risiken. Besonders brisant: Die Produkte wurden offenbar aggressiv vermarktet, selbst an Privatkunden mit überschaubaren Vermögen. Die Rede ist von Fällen, in denen Anleger mit ursprünglich CHF 600'000 heute vor dem finanziellen Ruin stehen, weil Nachschusspflichten fällig wurden. Ein Albtraum für jeden Investor.
Die Produkte selbst haben es in sich: Die Ertragschancen sind begrenzt, die möglichen Verluste jedoch potenziell unbegrenzt. Ein asymmetrisches Profil, das für unbedarfte Anleger kaum zu durchschauen ist. Die Bank selbst hat interne Untersuchungen eingeleitet, um zu klären, ob die Berater ihre Sorgfaltspflichten verletzt haben. Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA) ist über die Vorgänge informiert, hält sich aber mit Details bedeckt.
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Juristische Nachwehen der Credit Suisse-Übernahme
Als wäre dies nicht schon genug, belasten auch Altlasten aus der Übernahme der gescheiterten Credit Suisse die Stimmung. So urteilte ein Schweizer Gericht kürzlich, dass die von der Schweizer Regierung verfügten Kürzungen und Streichungen von Bonuszahlungen an ehemalige Führungskräfte der Credit Suisse nach deren Kollaps im März 2023 rechtswidrig waren. Die Richter sahen in den variablen Vergütungen verbindliche, vom Arbeitgeber garantierte Ansprüche aus dem Arbeitsvertrag, die durch die Eigentumsgarantie geschützt seien.
Rund 1.000 ehemalige CS-Banker waren von diesen Kürzungen betroffen. Auch wenn dieses Urteil noch an das Bundesgericht weitergezogen werden kann, zeigt es doch, dass die Aufarbeitung des CS-Debakels noch lange nicht abgeschlossen ist und weitere finanzielle Forderungen nach sich ziehen könnte. Man erinnert sich an die Abschreibung von AT1-Anleihen im Wert von rund 17 Milliarden Dollar, die ebenfalls zu zahlreichen Klagen von verärgerten Anleihegläubigern geführt hat.
Für UBS bedeutet dies: An mehreren Fronten gilt es, Brände zu löschen und das Vertrauen wiederherzustellen. Die aktuellen Enthüllungen um die RTPF-Produkte dürften dabei nicht gerade hilfreich sein. Wie wird die Bank reagieren, um den Schaden zu begrenzen und ihre Kunden zu beruhigen? Die kommenden Wochen versprechen, äusserst angespannt zu werden.
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