Der Ölproduzent kehrt mit 55 Millionen Dollar in die Gewinnzone zurück, veräußert Gabun-Beteiligungen und fokussiert sich auf Ghana-Projekte zur Reduktion der Schuldenlast.


Tullow Oil hat bedeutende Schritte unternommen, um seine finanzielle Stabilität zu verbessern und den operativen Fokus zu schärfen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr verzeichnete das Unternehmen einen Nettogewinn von 55 Millionen Dollar, was eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Verlust von 110 Millionen Dollar im Vorjahr darstellt. Die Aktie schloss am Mittwoch bei 0,21 Euro und verzeichnete damit einen bemerkenswerten Tagesgewinn von 23,53 Prozent. Diese positive Entwicklung wurde hauptsächlich durch reduzierte Wertminderungen und Gewinne aus der Neubewertung von Vermögenswerten erzielt. Allerdings blieb der ausgewiesene Gewinn hinter den Analystenerwartungen von rund 250 Millionen Dollar zurück, was auf höher als erwartete Explorationskosten, insbesondere in Kenia, zurückzuführen ist.


Die wichtigsten Finanzkennzahlen für 2024 zeigen ein gemischtes Bild: Der Umsatz sank auf 1,535 Milliarden Dollar (Vorjahr: 1,634 Milliarden Dollar), während das bereinigte EBITDAX mit 1,152 Milliarden Dollar nahezu unverändert blieb (Vorjahr: 1,151 Milliarden Dollar). Die durchschnittliche Produktion ging leicht auf 61,2 Tausend Barrel Öläquivalent pro Tag zurück, verglichen mit 62,7 Tausend im Vorjahr.


Strategische Veräußerung und Schuldenabbau

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Zur Stärkung seiner Finanzposition hat Tullow Oil zugestimmt, seine gesamten Beteiligungen in Gabun für 300 Millionen Dollar in bar an die Gabon Oil Company zu verkaufen. Dieser Verkauf soll die Nettoverschuldung des Unternehmens auf Pro-forma-Basis von 1,45 Milliarden Dollar (Stand Januar) auf etwa 1,15 Milliarden Dollar senken. Die Transaktion steht im Einklang mit Tullows Strategie, sich auf Kernvermögenswerte zu konzentrieren und den Schuldenabbau zu beschleunigen.


Parallel dazu intensiviert das Unternehmen seine Bemühungen, die Produktion aus seinen etablierten Anlagen in Ghana zu maximieren, insbesondere aus den Feldern Jubilee und TEN. Ab Mai plant Tullow, zwei neue Bohrungen im Jubilee-Feld durchzuführen, um dem natürlichen Produktionsrückgang entgegenzuwirken. Interims-CEO Richard Miller zeigte sich zuversichtlich, dass diese Initiativen die Cashflows erheblich verbessern und somit zum Erreichen des Schuldenabbauziels beitragen werden.


Führungswechsel und Ausblick


Im Dezember 2024 kündigte CEO Rahul Dhir seinen Rücktritt an, um anderen Interessen nachzugehen. Der Vorstand hat die Suche nach einem Nachfolger eingeleitet, wobei Dhir in seiner Position bleibt, bis ein Übergangsplan festgelegt ist, um die Kontinuität zu gewährleisten.


Die jüngsten strategischen Entscheidungen von Tullow Oil, einschließlich der Veräußerung von Vermögenswerten und der verstärkten Konzentration auf Kerngeschäfte, zielen darauf ab, die finanzielle Position und operative Effizienz zu stärken. Mit dem 52-Wochen-Tief von 0,16 Euro, das Mitte März erreicht wurde, zeigt der aktuelle Kurs eine Erholung von fast 34 Prozent. Dennoch bleibt der Wert mit einem Abstand von rund 55 Prozent zum 52-Wochen-Hoch von 0,46 Euro deutlich unter seinen Möglichkeiten. Herausforderungen wie Produktionsrückgänge und hohe Explorationskosten bestehen weiterhin. Die Fähigkeit des Unternehmens, seine Pläne effektiv umzusetzen, wird entscheidend sein, um die komplexe Dynamik der Öl- und Gasindustrie erfolgreich zu navigieren.


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