Das Akronym TTF steht für "Title Transfer Facility". Es handelt sich dabei um einen virtuellen Handelspunkt für Erdgas in den Niederlanden und gilt als der wichtigste Erdgasmarkt in Europa. Als solcher dient der TTF als zentraler Preisreferenzpunkt für Erdgasverträge in Europa. Im TTF-System findet der physische Erdgastransport von einem Ort zum anderen statt, wobei das Erdgas von einem Teilnehmer an einen anderen übertragen wird. Dabei wird kein physischer Ort oder spezifischer Lieferpunkt verwendet, sondern der Handel erfolgt über das GTS-System (Gasunie Transport Services B.V.). GTS ist verantwortlich für den Betrieb und die Wartung des Hochdrucknetzes in den Niederlanden, das aus über 15.000 Kilometern an Pipelines besteht. Hierbei verantwortet das Unternehmen die sichere und effiziente Beförderung von Erdgas, die Überwachung des Gassystems und die Gewährleistung der Zugänglichkeit des Gasnetzes für den Markt. Das TTF wurde eingeführt, um mehr Liquidität und Transparenz im Erdgasmarkt zu schaffen, und hat sich zu einem der liquidesten Erdgashandelspunkte entwickelt. Seine Preisbildung hat einen starken Einfluss auf die Erdgaspreise nicht nur in den Niederlanden, sondern in ganz Europa.

Die Bedeutung des TTF hat in den letzten Jahren zugenommen, da es zu einem der liquidesten und transparentesten Erdgashandelspunkte in Europa geworden ist. Diese Liquidität resultiert aus der Vielzahl von Marktteilnehmern, die von Produzenten über Verbraucher bis hin zu Händlern und Spekulanten reichen. Die breite Palette von Marktteilnehmern und die hohe Handelsaktivität tragen zu einer effizienten Preisbildung bei, die die Marktmeinung über das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage widerspiegelt. Erdgas selbst ist ein entscheidender Bestandteil des Energiemixes vieler Länder. Es wird in einer Vielzahl von Anwendungen verwendet, von der Stromerzeugung über das Heizen von Gebäuden bis hin zu industriellen Prozessen. Zudem wird es aufgrund seiner geringeren Emissionen im Vergleich zu anderen fossilen Brennstoffen häufig als "Übergangsbrennstoff" auf dem Weg zu einer kohlenstoffarmen Zukunft betrachtet.

Die ICE (Intercontinental Exchange), ist eine bedeutende Börse und Clearing-Haus, die weltweit agiert. Mit Hauptsitz in den USA hat sie sich schnell zu einem führenden Akteur im globalen Handel mit Energieprodukten und anderen Rohstoffen entwickelt. ICE bietet eine breite Palette von Derivaten und Futures, einschließlich solcher auf Erdgas, Strom und Erdöl.

Ein Schlüsselbereich von ICE ist ICE Endex, eine Tochtergesellschaft, die sich auf die europäischen Energiemärkte spezialisiert hat. ICE Endex hat ihren Sitz in Amsterdam, Niederlande, und ist eine führende Plattform für den Handel mit Gas- und Stromderivaten in Europa. Ein Produkt, das auf ICE Endex gehandelt wird, ist der ICE Endex Dutch TTF Natural Gas Future. Dieser Future basiert auf dem Preis von Erdgas, das am niederländischen Handelspunkt TTF gehandelt wird. Durch den Handel mit diesen Futures können Marktteilnehmer das Preisrisiko steuern und sich gegen zukünftige Preisänderungen absichern oder von diesen profitieren.

Neu bei Vontobel: Mini Futures auf den ICE Endex Dutch TTF Natural Gas Future

Mini Futures sind eine attraktive Option für Investoren, die mit einem moderaten Kapitaleinsatz von der überproportionalen Kursentwicklung eines Basiswertes partizipieren möchten. Diese Finanzinstrumente sind sowohl für Bullen- (Long) als auch für Bärenmärkte (Short) ausgelegt.

Ein Mini Future – ob Long oder Short – auf den ICE Endex Dutch TTF Natural Gas Future repräsentiert die Differenz zwischen dem Kurs des Erdgas-Futures und dem festgelegten Basispreis, wobei das Bezugsverhältnis berücksichtigt wird. Bei Long Mini Futures generieren Investoren einen Ertrag, wenn der Preis des Erdgas-Futures gegenüber dem Kaufzeitpunkt ansteigt. Bei Short Mini Futures führt hingegen ein Preisverfall des Erdgas-Futures zu einer positiven Auszahlung.

Ein zentraler Bestandteil eines Mini Futures ist der Hebeleffekt. Mittels dieses Effekts werden die Bewegungen des Basiswerts quasi multipliziert, sodass Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren können, ohne den vollen Preis des Basiswerts bezahlen zu müssen. Der Hebel wirkt jedoch in beide Richtungen, so dass überproportionalen Profitchancen auch überproportionale Verlustrisken gegenüberstehen.

Im Gegensatz zum Turbo-Optionsschein-Open-End entspricht beim Mini-Future die Stop-Loss-Barriere nicht dem Basispreis. Bei einem Mini-Future Long wird die Stop-Loss-Barriere stets über unter und bei einem Mini-Future Short stets unter dem Basispreis liegen. Dadurch soll erreicht werden, dass bei Eintritt eines Stop-Loss-Ereignisses in aller Regel ein Restwert des Mini-Futures zur Auszahlung kommt, der vom Emittenten innerhalb einer Stunde nach dem Ereignis festgestellt wird. Dieser errechnet sich in der Regel wie folgt: Basispreis minus Stop-Loss-Barriere. Trotz der Restwertzahlung erleiden Anleger in einem solchen Fall jedoch wirtschaftlich betrachtet in der Regel einen Totalverlust.

 

 

 

 

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