Transferbilanz 2025: Bundesliga erwirtschaftet 180 Millionen Euro Gewinn

Die deutschen Klubs verkauften ihre Stars für über eine Milliarde Euro ins Ausland, investierten aber clever in neue Talente. Ein Sommer der Extreme zeigt die Liga zwischen wirtschaftlicher Vernunft und sportlichem Risiko.
Das Transferfenster schloss mit einem überraschenden Rekord: Die 18 Bundesligisten generierten Einnahmen von 1,037 Milliarden Euro bei Ausgaben von 855,83 Millionen Euro. Das Transferplus von 181,39 Millionen Euro unterstreicht die wirtschaftliche Stärke der Liga, auch wenn Top-Stars wie Florian Wirtz, Leroy Sané und Xavi Simons die deutsche Eliteliga verließen.
An der Spitze der Transferaktivitäten standen Bayer Leverkusen und RB Leipzig – sowohl bei den Ausgaben als auch bei den millionenschweren Verkäufen ihrer Leistungsträger.
Bayern holt Díaz für 67,5 Millionen
Der teuerste Neuzugang landete erwartungsgemäß beim FC Bayern München. Luis Díaz wechselte für 67,5 Millionen Euro vom FC Liverpool nach München und soll die Offensive des Rekordmeisters verstärken. Mit Jonathan Tah von Bayer Leverkusen verstärkten die Bayern zudem gezielt ihre Defensive.
Bayer 04 Leverkusen musste den schmerzhaften Abgang von Superstar Florian Wirtz verkraften, reagierte aber mit der größten Transferoffensive der Liga. Knapp 200 Millionen Euro investierte die "Werkself" in neue Spieler. Malik Tillman von der PSV Eindhoven und Jarell Quansah vom FC Liverpool kosteten jeweils 35 Millionen Euro.
Dortmund geht hohes Risiko ein
Borussia Dortmund setzte auf Symbolkraft und verpflichtete Jobe Bellingham für 30,5 Millionen Euro vom AFC Sunderland – den jüngeren Bruder des ehemaligen BVB-Stars Jude Bellingham. Mit Fabio Silva (22,5 Millionen Euro) holte der BVB einen portugiesischen Stürmer, der sein Talent nun endlich beweisen soll.
Das Problem: Dortmund schloss das Transferfenster mit dem größten Minus aller Bundesligisten ab – rund 27 Millionen Euro. Diese riskante Strategie erhöht den Erfolgsdruck enorm.
Stuttgart und Frankfurt als die wahren Gewinner
Die finanzielle Bilanz offenbart die eigentlichen Transfersieger. Der VfB Stuttgart erzielte den größten Überschuss mit 76,65 Millionen Euro, dicht gefolgt von Eintracht Frankfurt mit einem Plus von 69,60 Millionen Euro.
Die Hessen verstärkten sich clever mit Jonathan Burkardt vom 1. FSV Mainz 05 für 21 Millionen Euro. Selbst die ausgabefreudigen Klubs Leverkusen (+31,35 Millionen Euro) und Leipzig (+24,10 Millionen Euro) erwirtschafteten trotz hoher Investitionen deutliche Gewinne.
Bundesliga zwischen Entwicklung und Abwanderung
Der Transfersommer verstärkte einen problematischen Trend: Die Bundesliga fungiert zunehmend als Ausbildungsliga für die finanzstarke englische Premier League. Top-Talente werden entwickelt und für Millionensummen verkauft – wirtschaftlich clever, sportlich aber schmerzhaft.
Diese Strategie sichert den Vereinen die finanzielle Handlungsfähigkeit, stellt die Liga aber vor die Dauerfrage: Wie kann sie international konkurrenzfähig bleiben, wenn kontinuierlich die besten Spieler abwandern?
Die Probe aufs Exempel beginnt jetzt
Nach dem Transferschluss richtet sich der Blick aufs Spielfeld. Luis Díaz und Jobe Bellingham müssen ihre hohen Ablösesummen rechtfertigen. Für Leverkusen wird entscheidend, wie schnell die zahlreichen Neuzugänge zu einer Einheit zusammenwachsen.
Dortmunds risky Investitionen erhöhen den Druck auf einen ernsthaften Meisterschaftsangriff. Die kommenden Monate zeigen, welche Transferstrategie sich auszahlt – und welche neuen Gesichter die Bundesliga 2025/26 prägen werden.