Erst nach und nach entwickelten sich Schliffe bei denen Vorder- und Rückseite eines Steines bearbeitet wurden, die berühmtesten sind heute der Rundschliff mit seiner Ideal- form, dem „Brillanten“, dann Oval-, Smaragd-, Baguette-, Herz-, Kissen-, Marquise- und Prinzess-Schliff sowie einige sich daraus ergebende gemischte Schliffformen. Es gibt am Markt noch weitere teilweise sehr exotische Schliffformen, von denen manche von einzelnen Unternehmen entwickelt wurden. Solche Steine sind schön anzusehen, man macht sich im Anlagebereich damit aber keine Freude, da sie bei einem Wiederverkauf immer mit Preisabschlägen gegenüber gängigen Schliffen belegt werden.

Beim Diamanten ist für Steine ab 0,5 ct. Gewicht, also dem Beginn der Anlageklasse, immer der Brillantschliff zu empfehlen; er ist am leichtesten zu verkaufen und wird auch am liebsten zu Schmuck verarbeitet. Damit existiert immer eine Nachfrage nach Diamanten mit dieser Schliffform. Für größere und große Diamanten ist auch der Smaragdschliff sehr beliebt, da ab einer gewissen Größe (10 ct. und mehr) der Brillant auf Grund seiner Schliffhöhe nicht mehr angenehm als Schmuck zu tragen ist.

Bei Rubin und Saphir im Anlagebereich ist man mit dem Ovalschliff am besten beraten. Sehr selten, beliebt und teilweise auch mit Aufschlägen von 10–20 % beim Preis belegt, ist ein Rundschliff, sofern er sehr gut gemacht ist und die Brillanz des Rubins groß genug ist, so dass er auch Sinn macht. Ein Smaragdschliff ist beim Rubin bei einer Gewichtsklasse von über 1,5 ct. sehr selten, ein Kissenschliff absolut in Ordnung. Alle anderen Schliffe (z.B. Herz- oder Marquiseschliff) haben im Anlagebereich nur geringe Bedeutung, sehr wohl aber in der Schmuckverarbeitung. Wie es der Name schon sagt und auf Grund der Bruchmöglichkeit von spitzen Kanten erwartet man beim Smaragd den Smaragdschliff. Er wird gefolgt vom Ovalschliff, der ebenfalls häufig zu Anwendung kommt.

Machen Sie es sich selbst leicht für einen möglichen Wiederverkauf und erstehen Sie nur Steine mit den jeweils begehrtesten Schliffformen.

Aus dem Buch „Edelsteine als Investment“ von Dr. Thomas Schröck, ISBN: 978-3-901184-54-3