Ein möglicher Großauftrag aus Down Under beflügelt die Thyssenkrupp Nucera-Aktie. Das australische Unternehmen Progressive Green Solutions hat den deutschen Elektrolysespezialisten als bevorzugten Lieferanten für eine gigantische 1,4-Gigawatt-Anlage ausgewählt. Könnte das der lang ersehnte Wendepunkt für den Wasserstoff-Pionier sein?

Spektakuläres Projekt in der Warteschleife

Die Nachricht aus Australien sorgte für frischen Schwung an der Börse: Die Aktie des Thyssenkrupp-Konzernkindes sprang am Donnerstag um bis zu sechs Prozent nach oben. Zuletzt notierte sie mit einem Plus von 3,1 Prozent bei 9,28 Euro.

Doch Vorsicht ist geboten - das Projekt befindet sich noch in einer frühen Planungsphase. Die endgültige Realisierung hängt von der Investitionsentscheidung ab. Thyssenkrupp Nucera will das Vorhaben nun gemeinsam mit PGS weiterentwickeln.

Grünes Eisen für die Industrie

Das australische Projekt hat ambitionierte Ziele:
- Jährliche Produktion von 7 Millionen Tonnen "grüner" Eisenpellets
- Umwandlung der Hälfte in 2,5 Millionen Tonnen "grünes" heißbrikettiertes Eisen
- Elektrolyseure mit Gesamtleistung von 1,4 Gigawatt

Das dürfte genau die richtige Richtung sein für Thyssenkrupp Nucera. Zuletzt hatte das Unternehmen über ein schwieriges Marktumfeld für grünen Wasserstoff geklagt. Kunden zögern bei finalen Investitionsentscheidungen - genau das macht diesen australischen Vorstoß so bedeutsam.

Börse wartet auf Trendwende

Trotz der positiven Nachricht bleibt die Aktie in der Handelsspanne der vergangenen zwei Wochen gefangen. Seit Jahresbeginn verzeichnet das Papier noch immer einen Verlust von 12,5 Prozent. Zum Vergleich: Der SDax als Nebenwerte-Index legte im gleichen Zeitraum fast ein Viertel zu.

Die Entwicklung zeigt: Die Märkte warten auf handfeste Ergebnisse statt Ankündigungen. Der mögliche Australien-Deal könnte genau der Impuls sein, den Thyssenkrupp Nucera für die lang erhoffte Trendwende benötigt. Jetzt kommt es auf die nächsten Schritte an.