Leerverkäufer haben ihre Positionen bei Thyssenkrupp in den letzten Monaten, insbesondere 2025, massiv ausgebaut. Große Hedgefonds wie Marshall Wace LLP (mit 1,87% Short-Position am 10. Juli 2025) und Capital Fund Management SA (0,61%) wetten auf fallende Kurse.

Warum die Wetten auf einen Kursrü0ckgang?

Komplexer Umbau und Unsicherheiten: Thyssenkrupp steckt in einem langwierigen, komplexen Umbauprozess. Der geplante Verkauf der Stahlsparte zieht sich hin und ist mit Unsicherheiten behaftet, insbesondere bezüglich der hohen Investitionen für die grüne Transformation. Die diskutierte "Zerschlagung" des Konzerns verunsichert den Markt.

Abhängigkeit von zyklischen Branchen: Der Konzern ist stark von der Automobil- und Bauindustrie abhängig. Beide Sektoren zeigen in Europa Schwäche oder Rückgänge, was sich negativ auf Umsatz und Gewinn auswirkt.

Unzuverlässige Gewinnentwicklung und hohe Kosten: Historisch hat Thyssenkrupp oft schwankende Gewinne geliefert. Hohe Betriebskosten in Deutschland – bedingt durch Energiekosten, Abgaben und Löhne – belasten die Wettbewerbsfähigkeit zusätzlich. Auch die benötigten Investitionen für die Transformation wirken sich auf den Free Cashflow aus und schüren Sorgen um die Bilanz.

Verlust des Wachstumssegments: Die Abspaltung und der Börsengang von Thyssenkrupp nucera (Wasserstofftechnologie) hob zwar den Wert, entzog dem verbleibenden Konzern aber ein attraktives Wachstumssegment. Leerverkäufer sehen den Restkonzern als weniger attraktiv an. Das Gleiche gilt auch für die kommende Abspaltung der Marinetochter TKMS noch in diesem Jahr.

Leerverkäufer, wie beispielsweise große Hedgefonds wie Marshall Wace oder Capital Fund Management, analysieren Unternehmen sehr genau, um Schwachstellen zu identifizieren, die zu einem Kursverfall führen könnten. Bei thyssenkrupp sehen sie eine Kombination aus strukturellen, operativen und makroökonomischen Herausforderungen, die das Unternehmen unter Druck setzen und die Aktie anfällig für einen Rückgang machen könnten.