Die Werbebranche steht unter Druck – doch The Trade Desk scheint sich gegen den Trend zu stemmen. Mit überraschend starken Quartalszahlen und einer klaren KI-Strategie zeigt das Unternehmen, warum es zu den Gewinnern im umkämpften AdTech-Markt gehören könnte. Doch wie nachhaltig ist der jüngste Optimismus wirklich?

Starke Zahlen trotz Branchenflaute

Am 8. Mai 2025 legte The Trade Desk beeindruckende Quartalszahlen vor:

  • Umsatzwachstum von 25% auf 616 Millionen Dollar
  • Bereinigter Gewinn pro Aktie von 0,33 Dollar (über Analystenerwartungen)
  • Prognose für Q2: Mindestens 682 Millionen Dollar Umsatz

Treiber dieses Erfolgs ist die KI-gesteuerte Plattform Kokai, die mittlerweile von zwei Dritteln der Kunden genutzt wird. Besonders bemerkenswert: Das Unternehmen kaufte im gleichen Quartal eigene Aktien im Wert von 386 Millionen Dollar zurück – ein klares Vertrauenssignal des Managements.

Strategische Weichenstellungen

Neben den soliden Zahlen setzt The Trade Desk auf Transparenz als Wettbewerbsvorteil. Mit der neuen Anwendung OpenSincera, angekündigt am 13. Mai 2025, will das Unternehmen Werbetreibenden mehr Einblick in die Performance ihrer Kampagnen geben. Diese Initiative baut auf der Akquisition des Datenanalyse-Spezialisten Sincera im Januar 2025 auf.

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Der Fokus auf Connected TV (CTV) und programmatische Werbung bleibt zentral – Bereiche, die weniger von den aktuellen Branchenturbulenzen betroffen sind als klassische digitale Werbeformate.

Markt bleibt skeptisch

Trotz der positiven Entwicklung kämpft die Aktie mit einem Vertrauensproblem. Seit Jahresanfang verlor sie über 40% an Wert, auch wenn sich der Kurs nach den jüngsten Zahlen leicht erholte. Die Diskrepanz zwischen soliden Fundamentaldaten und schwacher Börsenperformance wirft Fragen auf: Unterschätzen Anleger das disruptive Potenzial von The Trade Desk – oder sehen sie berechtigte Risiken, die noch nicht in den Zahlen sichtbar sind?

Die kommenden Quartale werden zeigen, ob das Unternehmen seine Wachstumsstory fortsetzen kann – oder ob die Werbeflaute doch die Oberhand gewinnt.

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