Lithium – der essenzielle Rohstoff für die Elektromobilität

Lithium ist ein silberweißes, weiches Leichtmetall. Benannt nach dem altgriechischen Wort „Lithos“ (Stein), wurde es bereits 1817 entdeckt. Als Entdecker gilt der Schwede Johan August Arfwedson, der bei einem Mineralienfund auf der Insel Utö die Anwesenheit eines fremden Elements feststellte. Damals gelang es jedoch noch nicht, diesen Stoff zu isolieren. Erst Jahre später (circa 1855) ist es erstmals Forschern gelungen, durch Elektrolyse von Lithiumchlorid größere Mengen des Elementes herzustellen.

Obwohl es sich bei Lithium um einen nicht nachwachsenden Rohstoff handelt, wird es nicht zu den sogenannten „seltenen Erden“ gezählt. In der Natur kommt das Element in einigen Mineralien vor. An der Erdkruste hat es einen Anteil von circa 0,006 Prozent. Die größten abbaubaren Lithiumvorkommen befinden sich in Chile (Salar de Atacama) mit circa 8 Millionen Tonnen und Argentinien (circa 2 Millionen Tonnen) sowie in den USA, Kanada, Australien, Simbabwe und China. Jedoch ist die Gewinnung des Lithiums beziehungsweise der Abbau je nach Gewinnungsart sehr komplex.

Insgesamt wächst der Markt für das Alkalimetall rasant. Zwischen 2008 und 2018 stieg die Jahresproduktion der maßgeblichen Förderländer von 25.400 auf 85.000 Tonnen. Wichtigster Treiber dieses Wachstums ist die kommerzielle Nutzung für Batterien von Elektrofahrzeugen (Anteil 37 Prozent). Aber auch im Technologiebereich, wie beispielsweise in Akkus von Notebooks oder Smartphones, findet Lithium Anwendung.

Elektromobilität auf dem Vormarsch

Der, mit Blick auf die Zukunft gerichtete, strategische Fokus der Automobilbranche liegt auf der Elektromobilität. Nicht zuletzt durch die angestrebte Energiewende und der Abkehr von fossilen Brennstoffen erfuhr der Bereich in den letzten Jahren einen regelrechten Wachstumsschub.

Allein im Januar 2023 wurden laut der Marktforschungsfirma Jato Dynamics in den 27 wichtigsten Märkten Europas rund 92.700 Elektroautos zugelassen. Damit liegt das Niveau knapp 14 Prozent über dem des Vorjahres. Tesla hatte hier mit einem Zulassungsplus von rund 900 Prozent dazu beigetragen. Rund drei Viertel der Neuzulassungen von Elektroautos in Europa waren vom US-Elektroautohersteller. Aber auch die etablierten Fahrzeughersteller wie Volkswagen oder Mercedes Benz haben sich klar zur Elektromobilität bekannt und möchten in den nächsten Jahren die Fahrzeugflotte ausbauen und die Reichweiten weiter erhöhen. Aufgrund des klaren Bekenntnisses der Automobilindustrie ist damit zu rechnen, dass die Zahl der Elektroautos perspektivisch in den nächsten Jahren weiter steigen dürfte – und damit auch der Bedarf an Lithium. Schon jetzt werden weitere Gewinnungsquellen erschlossen sowie Recyclingkapazitäten ausgebaut.

Tesla ist vorne mit dabei und hat einen guten Jahresstart erwischt

Während Anfang Januar 2023 der Aktienkurs von Tesla noch bei knapp über USD 108 lag (im vergangenen Jahr hatte die Aktie deutlich korrigiert), notiert Tesla aktuell wieder bei über USD 177 (Stand 15.03.23) – damit jedoch immer noch deutlich unter dem Höchstwert im Jahr 2022 (bei über USD 380).

Auch wenn die Tesla-Aktie 2022 an Wert einbüßen musste, war sie bei den Anlegern weiter beliebt. Tesla-CEO Elon Musk beschreib das Jahr als das bisher beste Jahr für Tesla. Blickt man auf die Geschäftsergebnisse, konnte der US-Autobauer im letzten Jahr seinen Gewinn gegenüber 2021 um 128 Prozent steigern – trotz angespannter Lieferketten, der hohen US-Inflation sowie zunehmenden Konjunktursorgen. Im gesamten Jahr 2022 verdiente Tesla USD 12,6 Milliarden während die Erlöse um knapp 51 Prozent auf USD 81,5 Milliarden stiegen.

Für 2023 hat sich Tesla ambitionierte Ziele gesteckt. Das Unternehmen will die Produktion weiter hochfahren und im gesamten Jahr circa 1,8 Millionen Fahrzeuge ausliefern. Elon Musk warnte allerdings gleichzeitig vor einer Rezession und davor, dass weitere Zinserhöhungen die Finanzierungsmöglichkeiten von Neufahrzeugen einschränken könnten. Ob Tesla diese Ziele erreichen und die Aktie weitere Kursavancen erzielen kann, wird sich zeigen.

 

 

 

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