Tesla, NIO & Bitcoin: Oktober startet mit Rekordauslieferungen und neuen Allzeithochs

Tesla, NIO & Bitcoin: Oktober startet mit Rekordauslieferungen und neuen Allzeithochs
Liebe Leserinnen und Leser,
während sich die Börse Hongkong in eine einwöchige Feiertagspause verabschiedet hat, brennt an den westlichen Märkten ein wahres Kursfeuerwerk ab. Der Oktober – traditionell als "Uptober" in Krypto-Kreisen gefeiert – macht seinem Ruf bereits am ersten Tag alle Ehre. Gleichzeitig überraschen die Elektroautobauer mit Zahlen, die selbst optimistische Analysten verblüffen, während im Hintergrund ein milliardenschweres Übernahmespiel läuft, das Warren Buffetts letzten großen Coup vor seinem Abgang markieren könnte.
NIO durchbricht die Schallmauer
34.749 Fahrzeuge in einem einzigen Monat – was sich wie eine abstrakte Zahl liest, markiert für NIO einen historischen Wendepunkt. Der chinesische Herausforderer hat im September nicht nur seine eigenen Rekorde pulverisiert, sondern sendet damit ein unmissverständliches Signal an Tesla und die etablierten Autobauer: Die zweite Welle der E-Mobilität kommt aus China, und sie kommt mit Wucht.
Die Auslieferungszahlen übertreffen die kühnsten Analystenprognosen. UBS hatte erst vor wenigen Tagen das Kursziel auf 8,50 Dollar angehoben und damit bereits Mut bewiesen. Doch mit einem Plus von 64 Prozent gegenüber dem Vorjahr zeigt NIO, dass die Transformation vom Nischenhersteller zum Volumenproduzenten gelingt. Besonders beeindruckend: Die Marke ONVO, NIOs Antwort auf Teslas Model 3, steuerte allein 15.246 Fahrzeuge bei.
Was deutsche Anleger aufhorchen lassen sollte: Während Volkswagen mit Werksschließungen ringt und bereits über 500 Mitarbeiter wegen Fehlverhaltens entlassen musste, erobern die Chinesen systematisch Marktanteile. Die Ironie der Geschichte: VWs Probleme sind hausgemacht – von unentschuldigtem Fehlen bis zu anderen Regelverstößen, ein spätes Echo der Dieselaffäre. NIO hingegen expandiert und hat mit 872.785 kumulierten Auslieferungen die Millionenmarke fest im Visier.
Bitcoin bricht aus der Sommerstarre
Der Kryptomarkt hat den September-Blues abgeschüttelt wie ein nasser Hund das Wasser. Bitcoin notiert wieder über 114.000 Dollar und nähert sich seinem Augusthoch auf weniger als zehn Prozent. Die Stimmung hat gedreht, und das aus gutem Grund: KuCoin, eine der größeren Kryptobörsen, inszeniert sich mit Golflegende Adam Scott als Markenbotschafter neu und setzt dabei auf ein Mantra, das in Zeiten von FTX-Pleiten und Terra-Luna-Kollaps wie Balsam auf die Anlegerseele wirkt: "Trust First. Trade Next."
Die Botschaft kommt zur rechten Zeit. Nach Monaten der Unsicherheit, geprägt von regulatorischen Schlagzeilen und Marktmanipulationsvorwürfen, sehnt sich die Krypto-Community nach Stabilität. KuCoin bedient mit seiner Kampagne genau dieses Bedürfnis – und die über 40 Millionen Nutzer weltweit scheinen es zu honorieren. Der Markt reagiert jedenfalls positiv, zumal die saisonalen Muster Hoffnung machen: Der Oktober war historisch betrachtet oft der Startschuss für Jahresendrallys.
Parallel dazu baut finanzen.net zero sein Krypto-Angebot massiv aus. 59 Kryptowährungen sind nun handelbar, von Bitcoin über Ethereum bis zu Exoten wie Shiba Inu. Das Timing könnte kaum besser sein – die Konsolidierung ist vorbei, frisches Kapital strömt in den Markt, und die Infrastruktur wird endlich erwachsen. Für deutsche Anleger bedeutet das: Der Zugang zu digitalen Assets wird so einfach und sicher wie nie zuvor.
Buffetts Abschiedsgeschenk
Während alle Welt auf Tech-Aktien starrt, orchestriert Warren Buffett im Hintergrund seinen womöglich letzten großen Deal. Zehn Milliarden Dollar will Berkshire Hathaway für OxyChem auf den Tisch legen, die Petrochemiesparte von Occidental Petroleum. Es wäre die größte Übernahme seit 2022 und ein klassischer Buffett: antizyklisch, substanzorientiert und mit langfristigem Horizont.
Der 94-jährige Investor beweist damit einmal mehr sein Gespür für Timing. Während die Märkte von KI-Fantasien und Krypto-Rallys berauscht sind, kauft er solide Industriewerte. Die Petrochemie mag unsexy sein, aber sie ist das Rückgrat der modernen Wirtschaft – von Plastik über Düngemittel bis zu Medikamenten. Buffett wettet darauf, dass die physische Wirtschaft auch in einer digitalisierten Welt ihre Bedeutung behält.
Die deutsche Perspektive ist interessant: BASF, unser Chemiegigant, kämpft mit Energiekosten und Nachfrageschwäche. JPMorgan hat die Aktie gerade auf "Negative Catalyst Watch" gesetzt – Finger weg, lautet die unmissverständliche Botschaft. Buffett hingegen sieht in der amerikanischen Chemie offenbar Wert, den andere übersehen. Ein Lehrstück in konträrem Denken.
Pharma-Renaissance durch Trump-Deal
Ein ungewöhnliches Bündnis elektrisiert die Pharmaindustrie: Donald Trump und Pfizer haben sich auf ein Modell geeinigt, das die Medikamentenpreise revolutionieren könnte. Im Austausch für Preissenkungen beim staatlichen Gesundheitsprogramm Medicaid erhält Pfizer eine dreijährige Zollbefreiung. Der Deal katapultierte nicht nur Pfizer-Aktien um fast sieben Prozent nach oben, sondern löste eine Rallye im gesamten Sektor aus.
Deutsche Pharmawerte surfen auf dieser Welle mit. Merck KGaA sprang um über fünf Prozent, Bayer testete die 29-Euro-Marke, und selbst das gebeutelte Sartorius legte fast neun Prozent zu. Die Logik dahinter: Wenn Trump mit einem Unternehmen einen Deal macht, folgen andere. Die Unsicherheit über Zölle und Preiskontrollen, die wie ein Damoklesschwert über der Branche hing, lichtet sich.
Besonders pikant: Während Europa über Preisdeckel und Kostendämpfung diskutiert, schaffen die USA Fakten. Die neue Plattform TrumpRx.gov soll es Amerikanern ermöglichen, Medikamente direkt von Herstellern zu kaufen – ein Frontalangriff auf die traditionelle Lieferkette. Europäische Unternehmen müssen sich fragen: Ist das die Zukunft, oder bleibt es ein amerikanisches Experiment?
Tesla schweigt, Nike überrascht
Die Ruhe vor dem Sturm herrscht bei Tesla. Während NIO mit Rekordzahlen prahlt, hüllt sich Elon Musks Unternehmen in Schweigen. Die Quartalszahlen stehen bevor, und die Erwartungen sind gedämpft. Die Frage ist nicht ob, sondern wie stark die Auslieferungen zurückgegangen sind. Der Fokus hat sich verschoben – weg von Volumen, hin zu Marge und Technologie. Musks Wette auf Robotaxis und autonomes Fahren mag visionär sein, aber Investoren wollen Zahlen sehen.
Überraschend stark präsentierte sich hingegen Nike. Der Sportartikelhersteller übertraf die Erwartungen und signalisiert eine Trendwende. Besonders bemerkenswert: Das Comeback im Großhandel trägt Früchte. Nike hatte sich zu sehr auf den Direktvertrieb verlegt und dabei vergessen, dass Präsenz im Einzelhandel immer noch zählt. Die deutsche Lehre daraus: Adidas, mit einem Abschlag gehandelt, könnte profitieren. Der Dreikampf Nike-Adidas-Puma bleibt spannend, zumal Puma gerade seine Partnerschaft mit dem Fitnesstrend Hyrox bis 2030 verlängert hat.
Die kommenden Tage versprechen weitere Dramatik. Am Donnerstag stehen die US-Arbeitsmarktdaten an – sofern der Government Shutdown sie nicht verhindert. Die Märkte sind nervös, aber nicht panisch. Gold kratzt an neuen Höchstständen, der Dollar schwächelt, und die Pharmawerte haben Morgenluft gewittert. Es ist Oktober, traditionell ein Monat der Überraschungen. Die ersten 24 Stunden haben gezeigt: 2025 macht da keine Ausnahme. Bleiben Sie aufmerksam – und skeptisch. In Zeiten wie diesen trennt sich die Spreu vom Weizen schneller als je zuvor.
Mit analytischem Blick
Andreas Sommer
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Während Tesla und NIO um Marktanteile kämpfen, tobt im Hintergrund ein noch größerer Wettbewerb: der globale Chip-Krieg zwischen den USA und China. Mikrochips sind das Fundament von E-Mobilität, Künstlicher Intelligenz und Cloud-Technologien – und ohne sie bewegt sich nichts. Genau hier hat sich ein europäisches Unternehmen positioniert, das von Experten bereits als „die neue Nvidia“ bezeichnet wird. Wer verstehen will, welche Aktie davon am stärksten profitieren könnte, findet meine vollständige Analyse hier: Die neue Nvidia? Jetzt vollständigen Report lesen