Elon Musk beschreitet gern Sonderwege. Geleitet von seiner Grundregel „Physik ist das Gesetz, alles andere eine Empfehlung“ geht er oft anders an Probleme heran, als es die Mehrheit tut. Die Entwicklung des Tesla (WKN: A1CX3T)-Autopiloten ist keine Ausnahme: Während die gesamte Autoindustrie den Lasersensor LiDAR für unverzichtbar hält, um Autos selbstständig fahren zu lassen, setzt Tesla auf nichts weiter als acht Kameras. Dieser eigenwillige Ansatz war lange Zeit ein gern genutztes Argument gegen die Tesla-Aktie.

Doch nun zeichnet sich immer mehr ab: Elon Musk hatte recht. Autonomes Fahren ohne LiDAR ist nicht nur möglich, sondern vielleicht sogar die bessere Lösung. Die Entwicklung des Tesla-Autopiloten wird besser verlaufen, als viele Investoren der Tesla-Aktie denken.

Wie LiDAR gegenüber Kameras zurückfällt

Fahrassistenzsysteme, selbstfahrende Autos und auch der Tesla-Autopilot müssen in der Lage sein, sich im Raum zu orientieren, Objekte zu erkennen und deren Abstand und Geschwindigkeit zu bestimmen.

Wer hierfür LiDAR verwendet, kann recht schnell auf akzeptable Ergebnisse hoffen. Doch der mit dem Radar verwandte Sensor fängt nur wenige Daten ein. Derweil liefert eine Kamera ein sehr hochauflösendes Bild der Umgebung. Wer es schafft, die Kameradaten richtig zu verarbeiten, kann die Funktionen von LiDAR imitieren und gleichzeitig Dinge leisten, die für ein LiDAR-System unmöglich sind – zum Beispiel die Erkennung von Verkehrsschildern.

In den letzten Jahren hat sich künstliche Intelligenz so stark weiterentwickelt, dass Kameradaten mittlerweile tatsächlich zur Orientierung und Objekterkennung genutzt werden können. Getrieben wurde dieser Trend nicht zuletzt von Tesla und den Entwicklern des Autopiloten.

Der Tesla-Autopilot lernt sehen

Während LiDAR-Systeme eine dreidimensionale Punktewolke produzieren, liefern die acht Kameras an jedem Tesla nur zweidimensionale Bilder. Das wirkt erst einmal wie ein dramatischer Nachteil für den Autopiloten. Doch unsere Augen machen im Grunde nichts anderes – dennoch können wir uns mit ihnen in der Umwelt zurechtfinden. Denn unser Gehirn verarbeitet die Rohdaten so, dass wir die Umgebung als dreidimensional wahrnehmen.

Tesla und andere Akteure, die an Machine Vision forschen, haben genau das geschafft. Die Ingenieure haben das Machine-Vision-System des Autopiloten mit zehntausenden Videoclips aus der realen Welt trainiert, damit es „lernt“, dreidimensional zu denken. Mittlerweile ist die kamerabasierte Abstandserkennung schon zuverlässiger als der Radarsensor, den das Unternehmen bis Mitte 2021 verbaute. Und sie wird stetig besser.

Tesla spart Hunderte Millionen

Der Tesla-Autopilot kann mit Kameras die Leistung eines LiDAR-Systems imitieren. Weiterhin spart sich das Unternehmen jedes Quartal dreistellige Millionenausgaben, die vermutlich nötig wären, würde es LiDAR-Sensoren verbauen.

Noch dazu umgeht Elon Musks Konzern ein Dilemma, vor dem andere Unternehmen, die autonomes Fahren entwickeln, stehen werden: Wenn Kameras und LiDAR sich widersprechen – welchem Sensor glaubt das Auto? Tesla entwickelt seine Software so weit, dass man den Kameras definitiv glauben kann.

Die Wette auf Kameras und gegen LiDAR wird sich schon bald als ein weiterer genialer Schachzug von Elon Musk herausstellen. Für Investoren der Tesla-Aktie ist der Autopilot eines der wichtigsten Projekte des Unternehmens.

Der Artikel Tesla-Aktie: Autopilot ohne LiDAR – Elon Musk macht beim autonomen Fahren alles richtig ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von Tesla. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla.

Motley Fool Deutschland 2022