Terminchaos für Österreichs Tennis-Damen: Linz-Turnier und BJK-Cup kollidieren

Ein schwerwiegendes Terminproblem wirft seine Schatten voraus: Im April 2026 kommt es zur unglücklichen Überschneidung des Upper Austria Ladies Linz mit dem Billie-Jean-King-Cup. Beide Events finden in derselben Woche statt – und zwingen Österreichs Tennis-Elite zu einer schwierigen Entscheidung.
"Katastrophe" für den heimischen Tennissport
Die Kollision könnte kaum ungünstiger sein. Während in Linz das prestigeträchtige WTA-500-Turnier lockt, steht parallel der wichtige Mannschaftsbewerb an. Für Spitzenplayerinnen wie Julia Grabher, Sinja Kraus und Lilli Tagger bedeutet das: Sie müssen sich entscheiden. Die Anziehungskraft des Heimturniers ist groß – doch der Verband bangt um seine Billie-Jean-King-Cup-Mannschaft.
ÖTV-Präsident Martin Ohneberg bringt die Frustration auf den Punkt: Diese Konstellation sei "für das österreichische Tennis eine Katastrophe". Seine Kritik richtet sich klar an die Dachverbände: "Ich verstehe nicht, warum sich die WTA und ITF nicht abstimmen."
Verband sucht verzweifelt nach Lösungen
ÖTV-Geschäftsführer Thomas Schweda bestätigt das Dilemma. "Schwierig, eine Lösung zu finden", lautet seine ernüchternde Bilanz. Die Termine seien ohne Abstimmung festgelegt worden – ein "massiver Nachteil" für ein kleines Tennisland wie Österreich.
Besonders bitter: Es geht um viel. Nach dem Abstieg in die Europa/Afrika-Zone II im April 2025 soll möglichst schnell der Wiederaufstieg gelingen. Zuletzt gelang dies 2019, nachdem man sich 2018 auf dieser Ebene befunden hatte.
Kapitänin Maruska mit doppelter Enttäuschung
Billie-Jean-King-Cup-Kapitänin Marion Maruska steht zwischen den Fronten. Einerseits versteht sie die Prioritäten ihrer Spielerinnen: "Unsere Spielerinnen haben nicht so viel Möglichkeit, bei so einem großen Turnier mitzuspielen." Andererseits bedauert sie die Situation für den Teamwettbewerb.
Die Zeit drängt: Maruska muss ihr Team am Ostersonntag nominieren – genau am Tag des Linzer Qualifikationsstarts. Der ÖTV prüft daher Notlösungen. Könnten vielleicht in Linz früh ausgeschiedene Spielerinnen nachnominiert werden?
Das Termindebakel zeigt einmal mehr: Im internationalen Tennis-Kalender geht es oft um große Interessen – die kleinen Nationen bleiben dabei leicht auf der Strecke.