Der Halbleitertester übertrifft die Erwartungen – doch warum reagieren die Anleger so verhalten?

Teradyne präsentierte gestern überraschend starke Quartalszahlen, doch der Aktienkurs zeigt eine andere Geschichte. Während das Unternehmen im ersten Quartal 2025 sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn die Prognosen deutlich übertraf, deutet die schwache Vorabhandelsreaktion auf tieferliegende Sorgen der Investoren hin.

Solide operative Leistung trifft auf vorsichtigen Ausblick

  • Überraschung nach oben: Der Gewinn pro Aktie lag mit 0,75 US-Dollar ganze 21% über den Erwartungen, der Umsatz erreichte 686 Millionen Dollar.
  • Starker Halbleitertest-Bereich: Mit 543 Millionen Dollar trug diese Sparte den Löwenanteil zum Ergebnis bei – getrieben von der Nachfrage nach AI-Testsystemen und komplexeren Chipsätzen.
  • Robuste Margen: Eine Bruttogewinnmarge von 58,5% und eine Eigenkapitalrendite von 20% unterstreichen die Effizienz des Unternehmens.

Doch die Freude über die Zahlen wird durch die zurückhaltende Prognose für das zweite Quartal getrübt. Teradyne erwartet einen Umsatz zwischen 610 und 680 Millionen Dollar bei einem Gewinn pro Aktie von nur 0,41 bis 0,64 Dollar – deutlich unter den aktuellen Ergebnissen.

Warum die Skepsis?

CEO Greg Smith verwies auf dynamische Handelsrichtlinien, die die globale Nachfrage beeinflussen könnten. Gleichzeitig erhöhte das Unternehmen sein Aktienrückkaufprogramm von geplanten 400 Millionen auf bis zu eine Milliarde Dollar bis Ende 2026 – ein klares Vertrauenssignal in die eigene Liquidität bei 622 Millionen Dollar Cashbestand.

Fazit: Teradyne beweist operativ Stärke, doch der Markt fürchtet offenbar eine kurzfristige Delle. Die langfristigen Wachstumstreiber – AI, komplexere Halbleiter und Automatisierung – bleiben intakt. Ob die Aktie jetzt die Talsohle gefunden hat, wird sich an der weiteren Nachfrageentwicklung zeigen.