Die Aktie von Teck Resources steckt in der Krise: Gleich zweifach korrigierte der kanadische Bergbaukonzern seine Kupferproduktionsprognose für 2025 und 2026 nach unten. Grund sind anhaltende operative Probleme in den Schlüsselminen – und das genau während der heiklen regulatorischen Prüfung der geplanten 53-Milliarden-Dollar-Fusion mit Anglo American.

Produktion bricht ein

Am 8. Oktober 2025 räumte Teck Resources massive Produktionsprobleme ein. Die Quebrada Blanca Mine in Chile wird 2025 nur noch 170.000-190.000 Tonnen Kupfer liefern – statt der bisher erwarteten 210.000-230.000 Tonnen. Bereits zum zweiten Mal binnen drei Monaten musste die Prognose für die chilenische Mine gesenkt werden. Auch die Highland Valley Copper Operation in British Columbia liefert enttäuschende Zahlen: Statt 135.000-150.000 Tonnen sind nur noch 120.000-130.000 Tonnen zu erwarten.

Die Bilanz ist verheerend:
* Gesamtproduktion 2025 sinkt um 11-12% auf 415.000-465.000 Tonnen
* Netto-Stückkosten steigen auf 2,65-3,00 Dollar pro Pfund
* Zweite Prognosekorrektur binnen drei Monaten

Trotz dieser Hiobsbotschaften zeigte die Aktie am 8. Oktober eine paradoxe Reaktion: Sie legte in Toronto um 0,6% und in New York sogar um 1,6% zu. Offenbar hatten Investoren Schlimmeres erwartet.

Fusion unter Druck

Während die operative Lage eskalierte, versuchte Anglo Americans CEO Duncan Wanblad am 9. Oktober Beruhigung zu verbreiten: Die revidierten Prognosen von Teck entsprächen den Due-Diligence-Erkenntnissen, die strategische Logik der Fusion bleibe unverändert.

Doch die 53-Milliarden-Dollar-Fusion steht unter scharfer Beobachtung:
* Rigorose regulatorische Prüfungen in Kanada und anderen Jurisdiktionen
* Lokale Unterstützung durch Kamloops City Council
* Entscheidung hängt an nationalen Sicherheits- und Wirtschaftlichkeitskriterien

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Analysten reagieren gespalten

Die Finanzwelt zeigt sich uneins. Während Desjardins am 11. Oktober die Gewinnschätzungen für 2025 von 1,97 auf 1,47 Dollar je Aktie kürzte, erhöhte JPMorgan Chase sein Kursziel auf 43,00 Dollar. Der Konsens unter Analysten bleibt bei 54,00 Dollar mit einem "Hold"-Rating.

Immerhin ein kleiner Lichtblick: Teck erhöhte die Quartalsdividende minimal von 0,09 auf 0,0918 Dollar je Aktie.

Was kommt als nächstes?

Alles Augenmerk richtet sich nun auf die Quartalszahlen am 22. Oktober 2025. Diese werden erstmals die finanziellen Auswirkungen der Produktionsprobleme vollständig abbilden. Parallel bleibt der regulatorische Prozess der Anglo-American-Fusion der entscheidende Kurstreiber.

Die entscheidende Frage: Schafft Teck die operative Wende – oder wird die Fusion zur letzten Rettung?

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