Swing Trading: Buy & Hold Alternative für Berufstätige
15.11.2020 | 17:48
Die meisten Anleger möchten Aktien kaufen und diese liegen lassen. Swing Trading-Strategien sind eine lohnenswerte Alternative.
Wieso sollten Anleger über eine Option zu einem langfristigen Aktienkauf nachdenken?
Ganz einfach: Börsenkurse unterliegen starken Schwankungen. Diese können mit einer erprobten Swingtrading Strategie genutzt werden. Mit einem solchen Ansatz ist es möglich, kleinere Marktschwünge in beide Richtungen – aufwärts sowie abwärts – für zusätzliche Renditen im Depot zu nutzen.
Auch im Daytrading ist das möglich, aber sehr zeitintensiv und neben dem Hauptberuf nur schwer professionell durchführbar.
Der Swing Trading Ansatz erklärt
Swing Trading ist zwischen Daytrading und langfristigem Trendhandel angesiedelt.
Heißt: Swingtrader halten ihre Positionen meist zwischen einigen Tagen und mehreren Wochen und sind - genauso wie langfristige Anleger - dem Risisko von unerwarteten Nachrichten über Nacht ausgesetzt. Daytrader schließen dagegen alle Positionen am Ende des Tages.
Dieser vermeintliche Nachteil des Swingtradings muss jedoch relativiert werden. Unerwartete Kursbewegungen können den Trader auch begünstigen und erhöhen durchschnittliche Gewinne.
Im Swing Trading wird versucht einen Kursschub oder Marktschwung innerhalb eines größeren Trends abzugreifen. In den meisten Fällen verwenden Swing Trader Zeitrahmen ab dem Vierstundenchart oder höher.
Auf diesem Zeithorizont ist der Börsenhandel mit verhältnismäßig wenig Zeiteinsatz verbunden. Das ist der Grund, weshalb Swing Trading für Berufstätige optimal geeignet ist.
Wie alle Trader können Swingtrader durch das „Shorten“ eines Wertpapiers auch von fallenden Kursen profitieren. Diese Tatsache macht den Swing-Trading Ansatz für raue Börsenzeiten interessant, wenn die Gewinne der Langzeit-Investoren am Aktienmarkt schmelzen, wie das Eis in der Sonne.
Welche Märkte eignen sich für Swingtrader?
Volatile Märkte sind für Swingtrading die beste Wahl.
Welcher Markt am volatilsten ist, variiert und ist nicht genau vorhersagbar. Grundsätzlich zählen der DAX30, Einzelaktien, Rohstoffe und auch Währungsmärkte wie EUR/USD oder GBD/USD dazu.
Alle aufgezählten Märkte können mit Tradinginstrumenten wie CFDs, ETFs oder Futures gehandelt werden. Währungen wechseln meist direkt am Forex-Spot Markt den Besitzer.
Was eine solide Swing Trading Strategie ausmacht
Um Klarheit zu schaffen: Swing Trading ist keine Strategie, sondern ein Handelsstil.
Er nutzt starke Kursschwünge innerhalb volatiler Seitwärtsphasen an der Börse oder langfristiger Trends. Swingtrading ist somit auch für Daytrader geeignet.
Seine Stärken spielt der Handelsansatz jedoch auf höheren Zeitrahmen aus.
Merkmal einer ausgereiften Swing Trading-Strategie ist ein fester Stop Loss, sprich ein eng gesetzter Verlustsstop. Er begrenzt Verluste auf ein Minimum, sollten die Kurse nicht wie erwartet reagieren.
Das zweite wichtige Merkmal ist ein eindeutig geregelter Ausstieg aus dem Swingtrade. Oftmals dienen alte Extrempunkte im Preischart als Richtschnur.
Bei einem Swing Trade in Trendrichtung findet oft ein nachgezogener Stop Verwendung. Heißt: Der Swingtrader sichert angelaufene Gewinne ab, sobald die Kurse alte Hoch- oder Tiefpunkte im Preischart erreichen konnten. Er oder sie spekulieren auf zusätzliche Gewinne und schließen die Positionen nicht sofort beim Erreichen der Zielzone.
Der Grund: Kursbewegungen in Trendrichtung weisen in vielen Fällen mehr Bewegungspotential auf. Davon möchte ein Swingtrader profitieren.
Welche Indikatoren sind nützlich?
Viele technisch orientierte Swingtrader nutzen Indikatoren wie den MACD, RSI oder gleitende Durchschnitte, um einen Trade zu eröffnen.
Hinsichtlich der Effektivität solcher Trading-Tools gehen die Meinungen weit auseinander. Während einige Trader darauf schwören, meiden andere diese gänzlich und handeln nur nach dem Chartverlauf.
Fakt ist: Technische Trading-Indikatoren laufen meistens der Preisentwicklung hinterher. Viele gute Signale für einen Swingtrade sind nur in der Rückschau handelbar.
Die Kursverhersagekraft solcher Standard-Indikatoren muss bezweifelt werden und es gibt eine Menge Trader, die ohne sie genauso gut oder schlecht handeln, wie mit Indikatoren.
Es muss ein guter Grund vorliegen, um auf technische Indikatoren zurückzugreifen. Einigen Tradern fällt es psychologisch leichter eine Position mit Hilfe von Indikatoren zu eröffnen.
Letztendlich muss jeder Trader seinen individuellen Weg zum Markteinstieg finden.
Schlussglocke
Für berufstätige Börsenfans ist Swing Trading eine perfekte Option. Der Zeitaufwand hält sich in Grenzen und es werden weniger Transaktionskosten produziert. Zusammen erhöht es die Wahrscheinlichkeit für dauerhafte Profite gegenüber kurzfristig orientiertem Daytrading. Beide Handelsstile funktionieren jedoch nur mit einer fundierten Strategie und viel Disziplin bei der Umsetzung.