Die Aktie von Super Micro Computer steht heute massiv unter Druck und gab um rund 6 % nach. Auslöser ist eine enttäuschende Prognose für das laufende vierte Fiskalquartal, die auf bereits zuvor verfehlte Erwartungen im dritten Quartal folgt und die Nervosität der Anleger schürt.

Quartalszahlen enttäuschen, Ausblick verschärft Krise

Im abgelaufenen dritten Fiskalquartal meldete Super Micro Computer einen bereinigten Gewinn pro Aktie von 0,31 US-Dollar und übertraf damit knapp die Schätzungen von 0,30 US-Dollar. Der Umsatz von 4,6 Milliarden US-Dollar verfehlte jedoch die Konsensprognose von 5,05 Milliarden US-Dollar empfindlich. Dies bedeutet zwar einen Umsatzanstieg von 19 % im Jahresvergleich, stellt aber einen Rückgang von 19 % gegenüber dem direkten Vorquartal dar. Der Nettogewinn brach im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 66 % ein, die Bruttomarge schrumpfte auf 9,6 % von 11,8 % im Vorquartal.

Die Aussichten verdüstern sich weiter: Super Micro Computer senkte die Umsatzprognose für das gesamte Fiskaljahr 2025 auf einen Korridor von 21,8 bis 22,6 Milliarden US-Dollar. Zuvor war man von 23,5 bis 25 Milliarden US-Dollar ausgegangen. Für das derzeit laufende vierte Quartal, das die Anleger besonders im Blick haben, rechnet das Unternehmen mit:

  • Nettoumsatz: 5,6 bis 6,4 Milliarden US-Dollar
  • Bereinigter Gewinn pro Aktie: 0,40 bis 0,50 US-Dollar

Diese Zahlen liegen deutlich unter den Analystenerwartungen, die im Schnitt von 0,66 US-Dollar Gewinn pro Aktie und 6,65 Milliarden US-Dollar Umsatz für das Quartal ausgegangen waren.

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Welche Faktoren tragen zu dieser prekären Lage bei? CEO Charles Liang nannte zögerliche Kunden aufgrund „wirtschaftlicher Unsicherheit und der Auswirkungen von Zöllen“. Da KI-GPU-Plattformen im dritten Quartal über 70 % der Umsätze ausmachten, wiegt die Sorge besonders schwer, dass sich Umsatzverschiebungen – bedingt durch das Warten von Kunden auf die nächste GPU-Generation wie Nvidias Blackwell – über mehr als ein Quartal erstrecken könnten. Solche „Luftlöcher“ in der Nachfrage verschärfen die Bedenken der Investoren bezüglich der Wettbewerbsdynamik, der GPU-Allokation und der allgemeinen Visibilität im KI-Markt. Anhaltender Gegenwind durch den Abbau günstigerer Lagerbestände belastet ebenfalls die Margen.

Die Marktreaktion folgte prompt. J.P. Morgan behielt die Einstufung „Neutral“ bei, senkte jedoch das Kursziel. Die Analysten von Citi kürzten ebenfalls ihr Kursziel bei unveränderter „Neutral“-Bewertung. Der Konsens von 16 Analysten lautet „Halten“.

Rechtliche Fallstricke und Kursentwicklung im Fokus

Trotz der aktuellen Herausforderungen verzeichnet die Aktie von Super Micro Computer seit Jahresbeginn einen Zuwachs von etwa 8 % bis 9 %. Auf Sicht der letzten 52 Wochen blieb die Performance jedoch signifikant hinter dem breiteren Markt zurück.

Zur Komplexität tragen laufende Untersuchungen bei. Johnson Fistel, PLLP prüft mögliche Ansprüche gegen Führungskräfte des Unternehmens. Dies folgt einer Sammelklage bezüglich Aktienkäufen zwischen dem 10. August 2021 und dem 26. August 2024. Kernvorwurf: Verbreitung materiell falscher und irreführender Aussagen zu Finanzergebnissen und Exportkontrollvorschriften. Ein Bericht von Hindenburg Research vom August 2024 mit Anschuldigungen der „Bilanzmanipulation“ und anderer Verfehlungen hatte seinerzeit bereits für erhebliche Kursverluste gesorgt. Eine unabhängige Sonderprüfung ergab zwar „keine substanziellen Bedenken“ bezüglich der Managementintegrität, doch die Ungewissheit bleibt.

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