Der Halbleiterausrüster Süss MicroTec steckt in einem klassischen Dilemma: Während Analysten kurzfristig mit enttäuschenden Quartalszahlen rechnen, halten sie gleichzeitig an einem klaren Kaufsignal fest. Was steckt hinter dieser scheinbaren Widersprüchlichkeit – und können Anleger jetzt zugreifen?

Düstere Aussichten für Q2

Die aktuelle Analyse von Warburg Research zeichnet ein alarmierendes Bild für das zweite Quartal:

  • Auftragseingang auf Jahrestief: Analyst Malte Schaumann sieht das Q2 als Tiefpunkt im laufenden Jahr
  • Zollkonflikt als Haupttreiber: Die anhaltenden Handelsstreitigkeiten belasten das Geschäft massiv
  • Erwartungsmanagement nötig: Die Konsensschätzungen dürften deutlich nach unten korrigiert werden

"Die Zahlen werden voraussichtlich nicht beeindrucken", fasst Schaumann die Situation zusammen. Bei einem aktuellen Kurs von 42,66 Euro liegt die Aktie bereits 39% unter ihrem 52-Wochen-Hoch – ein Indiz dafür, wie sehr der Markt die Herausforderungen bereits eingepreist hat.

Langfristig auf "Buy" – aber warum?

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Trotz der kurzfristigen Warnsignale hält Warburg Research an seiner positiven Einschätzung fest:

  • Kursziel bei 67 Euro (57% über aktuellem Niveau)
  • "Buy"-Rating bestätigt
  • Langfristiges Potenzial überwiegt konjunkturelle Schwächen

Der Analyst betont dabei die strukturellen Stärken des Unternehmens, die jenseits aktueller Marktturbulenzen wirken. Mit einer Volatilität von über 40% zeigt die Aktie allerdings, wie nervös Anleger auf die anstehenden Zahlen reagieren.

Entscheidung steht bevor

Die Quartalsveröffentlichung wird zum Lackmustest: Können die langfristigen Argumente die kurzfristigen Enttäuschungen aufwiegen? Für risikobereite Anleger könnte die aktuelle Schwächephase eine Einstiegsgelegenheit bieten – vorausgesetzt, sie trauen Süss MicroTec die erhoffte Erholung im zweiten Halbjahr zu.

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