Sturm Graz siegt dramatisch in der Nachspielzeit

Ein Eigentor in der 95. Minute bescherte Sturm Graz den ersten Heimsieg der Saison. Der 1:0-Erfolg gegen TSV Hartberg war hart umkämpft und sorgte für heftige Diskussionen.
Lange sah alles nach einem torlosen Remis aus. Beide Teams neutralisierten sich über weite Strecken in der Merkur Arena. Die beste Chance vor dem Siegtreffer hatte Seedy Jatta, dessen Kopfball in der 50. Minute an der Latte landete.
Hartberg agierte mutig und setzte immer wieder gefährliche Akzente. Sturm-Keeper Oliver Christensen rettete mehrfach stark für die Hausherren. Doch in der Nachspielzeit überschlugen sich die Ereignisse.
Kontroverse um den Siegtreffer
Das entscheidende Tor sorgte sofort für hitzige Debatten. Während Sturm den Treffer als regulär ansah, reklamierten die Hartberger ein vorangegangenes Foulspiel.
Sturm-Trainer Jürgen Säumel verteidigte die Szene vehement: "Für mich ist es ein reguläres Tor, weil Hierländer den Gegenspieler weder hält noch aktiv wegschubst. Das ist ein ganz normaler Block."
Säumel sprach von einem "Arbeitssieg" und lobte die "hervorragende Mentalität" seiner Mannschaft. Das Team habe sich für den enormen Aufwand belohnt.
Hartberg hadert mit der Chancenverwertung
Auf der Gegenseite herrschte verständliche Enttäuschung. Hartbergs Trainer Markus Schopp fand, dass ein Punkt verdient gewesen wäre.
Mittelfeldspieler Tobias Kainz sprach von einem "ganz ordentlichen Auftritt": "Aber wenn du etwas mitnehmen willst aus Graz, musst du aus den Chancen mindestens ein Tor machen."
Selbst Sturm-Verteidiger Emir Karic räumte ein, dass die Hartberger gut verteidigt hätten und der Sieg glücklich zustande kam.
Mehr als nur drei Punkte
Dieser Last-Minute-Erfolg war für Sturm mehr als ein gewöhnlicher Sieg. Nach einem durchwachsenen Saisonstart daheim war dieser erste Heimsieg essenziell fürs Selbstvertrauen.
Solche "dreckigen Siege" können am Ende einer Saison im Titelkampf den Unterschied ausmachen. Die Mannschaft bewies, dass sie auch an spielerisch schwächeren Tagen bis zur letzten Sekunde an ihre Chance glaubt.
Für Hartberg ist die Niederlage extrem bitter. Das Team zeigte beim amtierenden Meister eine couragierte Leistung und hätte sich einen Punkt verdient.
Europa League und Tabellenspitze im Fokus
Bereits am Donnerstag wartet das nächste Highlight: Die Glasgow Rangers gastieren in der Europa League in Graz. In der Bundesliga hat sich Sturm nach Verlustpunkten an die Tabellenspitze gesetzt und bleibt erster Verfolger von Rapid Wien.
Die kommenden Wochen zeigen, ob dieser dramatische Erfolg die erhoffte Initialzündung war. Wichtig wird, die spielerische Linie wiederzufinden und die Abhängigkeit von Schlüsselspielern wie dem verletzten Otar Kiteishvili zu reduzieren.